Wolfsburg. Jetzt hat es auch den VfB Oldenburg erwischt. Im Spitzenspiel unterlagen die Blauen trotz einer guten Leistung beim VfL Wolfsburg II mit 0:1. John Iredale erzielte den Siegtreffer für die Gastgeber in der 55. Minute. „Die Niederlage ärgert mich, weil wir nicht die schlechtere Mannschaft waren. Dennoch Kompliment an die Jungs, die sich leider nicht belohnt haben“, so VfB-Cheftrainer Dario Fossi nach dem Schlusspfiff.
Die grundsätzliche gute Laune der Oldenburger hatte schon vor dem Anpfiff einen Dämpfer erhalten. Nico Knystock hatte die Fahrt nach Wolfsburg zwar mitgemacht, allerdings nur, um seine Mitspieler in der kleinen Arena zu unterstützen. Der Linksverteidiger selbst kann vorerst nicht gegen den Ball treten, sondern muss aufgrund einer Verletzung des Syndesmosebandes wohl längere Zeit pausieren.
Dario Fossi war also einmal mehr gezwungen, sich personell etwas einfallen zu lassen und genau das tat der VfB-Trainer auch. Pascal Richter rückte in seinem 100. Pflichtspiel für die erste Herren auf die Position des linken Verteidigers und, um es vorweg zu nehmen, machte seine Sache gut. Überhaupt konnten die wenigen Oldenburger Zuschauer – das Spiel wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen – mit dem Auftreten ihrer Mannschaft zufrieden sein. Allein in einer Szene hatten die Gäste Glück. Nach einer Flanke von Davide-Jerome Itter wuchtete der aufgerückte Wolfsburger Abwehrchef Julian Klamt den Ball mit dem Kopf an den Pfosten (5. Minute).
Der VfB zeigte sich aber unbeeindruckt und hatte das Spiel nach einer guten Viertelstunde immer besser im Griff. Allein die ganz großen Torchancen gab es weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Das war dem aufmerksamen Schaffen beider Abwehrreihen geschuldet. Da wurde im Zweifel auch mal kräftig gegen das Spielgerät getreten, um es mit Macht Richtung Tribüne zu bolzen und so jeden Ansatz von Gefahr zu unterbinden. So dauerte es bis zur 23. Minute, ehe die Gäste erstmals zu einem ordentlichen Abschluss kamen. Der VfB hatte Wolfsburg im Strafraum eingeschnürt und Rafael Brand kam zum Schuss, der jedoch von einem Abwehrspieler in höchster Not abgeblockt werden konnte. Nur zwei Minuten später wurde es nochmal eng für die „Wölfe“. Leon Deichmann hatte passgenau aufgelegt, der heranrauschende Richter wollte sich sein Jubiläum versüßen, doch ein Wolfsburger Abwehrspieler konnte den Ball gerade noch zur Ecke lenken.
Auch die nächste Szene gehört den Blauen. Diesmal hatte sich Richter links durchgesetzt und auf den kurzen Pfosten geflankt. Max Wegner war zur Stelle, lupfte den Ball aber um Zentimeter am Tor vorbei (28.). Die Gastgeber zeigten sich durchaus beeindruckt und ließen in der Vorwärtsbewegung Vorsicht walten. Als Folge dessen erspielten sich die durchaus ballsicheren Wolfsburger keine nennenswerten Möglichkeiten.
In der 44. Minute lag der Ball dann doch im Tor, allein die Oldenburger konnten keine Führung bejubeln. Schiedsrichter Rene-Alexander Rose verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Sein Assistent wollte den Kopf von Torschütze Marten Schmidt im Abseits gesehen haben.
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine und auch der Spielverlauf änderte sich wenig, weil die Kontrahenten kein unnötig hohes Risiko eingehen wollte. Ein torloses Unentschieden wäre deshalb die logische Konsequenz gewesen, doch diesbezügliche Spekulationen machte Johne Iredale in der 55. Minute zunichte. Nach einer Flanke von der rechten Seite rauschte der Wolfsburger Angreifer heran, schraubte sich in die Luft und traf mit dem Kopf zur schmeichelhaften Führung.
Drei Minuten später wurde es für die Blauen erneut eng. Robin Bird hatte den Ball scharf vor das Tor gespielt, wo Leon Deichmann dann allerdings vor Iredale am Ball war.
Mit Blick auf den Rückstand reagierte Dario Fossi natürlich mit verschiedenen Wechseln und brachte frische Kräfte für die Offensive. Doch alles Bemühen der Gäste sollte keine Früchte tragen. Zwar wurde der Ball immer wieder in den Strafraum gespielt, doch hier hatten die Wolfsburger um ihren Abwehrchef Julian Klamt zumeist Lufthoheit. Als der VfB schließlich alles auf eine Karte setzte, hätten die Gastgeber mit einem Konter das Spiel entscheiden können. Pelle Boevink, einmal mehr ein sicherer Rückhalt, war gegen Ole Pohlmann allerdings reaktionsschnell und schnappte dem Angreifer den Ball vom Fuß.
Am Ende blieb es beim glücklichen 1:0 für die Wolfsburger, die damit in der Tabelle am VfB vorbeiziehen konnten.
VfL Wolfsburg II: 12 Sebastian Mellack, 2 Davide Itter, 4 Julian Klamt, 5 Anselmo Garcia Mac-Nulty, 7 Ole Pohlmann, 8 Dominik Marx, 14 Soufiane Messeguem, 15 Michael Edwards, 19 John Iredale, 20 Bryang Kayo, 26 Robin Bird
Trainer: Henning Bürger
Eingewechselt: 65. 6 Moses Otuali für Bryang Kayo, 75. 27 Leon Sommer für Robin Bird, 85. 18 Tom-Kasper Berger für John Iredale, 90+2. 3 Samuel Abifade für Ole Pohlmann
VfB Oldenburg: 26 Pelle Boevink, 4 Leon Deichmann, 7 Rafael Brand, 8 Nico Matern, 9 Max Wegner, 10 Gazi Siala, 13 Marten Schmidt, 18 Pascal Richter, 21 Kai-Sotirios Kaissis, 22 Dennis Engel, 23 Kevin Kalinowski
Trainer: Dario Fossi
Eingewechselt: 71. 27 Diyar Saka für Marten Schmidt, 77. 16 Maik Lukowicz für Rafael Brand, 78. 17 Omar Kujabi für Max Wegner, 82. 11 Hakim Traore für Pascal Richter
Tore: 1:0 John Iredale (55.)
Schiedsrichter/in: Rene-Alexander Rose (TSG Bad Harzburg)
Zuschauer: Ausschluss der Öffentlichkeit
Gelbe Karte: Soufiane Messeguem / Marten Schmidt, Nico Matern (3.)