Oldenburg. Effektivität schlägt Leidenschaft. Der VfB Oldenburg hat das Spitzenspiel gegen Werder Bremen II mit 1:3 verloren. Vor 820 Zuschauern waren die weiterhin ungeschlagenen Gäste nicht die zwingend bessere, aber die deutlich effektivere Mannschaft, die im Zweifachtorschützen Kebba Badjie den überragenden Akteur in ihren Reihen hatte.
Im Vergleich zur Vorwoche hatte Dario Fossi seine Mannschaft lediglich auf einer Position verändert. Kevin Kalinowski kehrte an Stelle von Fabian Herbst in die Anfangself zurück. Neuzugang Ayodele Max Adetula hatte der Cheftrainer zudem in den Kader berufen.
Den munteren Wettstreit eröffnete Badije bereits nach acht Minuten mit einem strammen Schuss, konnte damit den aufmerksamen Pelle Boevink im VfB-Tor allerdings nicht überwinden. Der Niederländer stand auch in der Folge mehrfach im Mittelpunkt, denn die Oldenburger suchten ihren Torhüter immer wieder, der dann meist mit langen Bällen auf die Spitzen Angriffe einleiten sollte.
Nur zwei Minuten später gab es den ersten Aufreger in der rustikalen Anfangsphase. Marc Schröder holte Oldenburgs Pascal Richter mit einem Tritt der übleren Sorte von den Beinen und hatte großes Glück, dass er für diese Aktion vom insgesamt nicht überzeugenden Schiedsrichter Jan Tschirschwitz nur mit der gelben Karte bedacht wurde. Auch über einen direkten Platzverweis hätte der Bremer sich nicht beschweren dürfen. Auch in der nächsten Szene ließ der Unparteiische Gnade walten. Diesmal hatte Betall Halbouni sich ein Foul gegen Marten Schmidt geleistet, wurde dafür aber nur ermahnt, während keine sechzig Sekunden später Max Wegner für ein taktisches Foul die berechtigte gelbe Karte kassierte.
Auf die rustikale Anfangsphase folgten dann allerdings auch spielerische Momente, so etwa in der 16. Minute. Rafael Brand hatte Pascal Richter fein in Szene gesetzt und der flinke Oldenburger hatte die große Chance zur Führung, zielte jedoch knapp am Winkel vorbei. Im direkten Gegenzug hatten die Blauen dann Glück, weil Eren Sami Dinkci eine scharfe Hereingabe von Nankishi knapp verpasste.
Die Fans hatten durchaus ihre Freude am munteren Spiel und die wäre wohl noch deutliche ausgefallen, hätten die Oldenburger ihre nächste Chance genutzt. Diesmal hatte Richter den Ball nach Innen gebracht, Marten Schmidt für Rafael Brand aufgelegt, doch dessen Schuss war letztlich nicht platziert genug, so dass Torhüter Dos Santos Haesler einen Rückstand seiner Mannschaft verhindern konnte (22. Minute).
Fünf Minuten später wäre es für den Bremer Schlussmann wohl noch schwieriger geworden, doch Schiedsrichter Tschirschwitz sah in einem klaren Handspiel eines Bremer Abwehrspielers keine Regelwidrigkeit. Der durchaus mögliche Elfmeterpfiff blieb deshalb aus. Bis zur Pause schien die Begegnung dann an Intensität zu verlieren, nicht jedoch Badjie. Der beste Bremer Torschütze der vergangenen Saison schaltete nach einem Fehler in der Oldenburger Abwehr am schnellsten und brachte seine Mannschaft überraschend in Führung (42.).
Damit nicht genug. Der VfB hatte nicht allein den Rückstand zu verkraften, sondern musste auch noch verletzungsbedingt wechseln. Aufgrund von Knieproblemen blieb Kevin Kalinowski in der Kabine und Fabian Herbst kam ins Spiel.
Auch die zweite Halbzeit sollte dann früh viel Aufregung mit sich bringen. Erneut lag der Ball nämlich im Oldenburger Tor und wieder hieß der Torschütze Kebba Badije (56.). Das 0:2 war allerdings erneut ein doppeltes Ärgernis für die Blauen, denn der Bremer Angriff beinhaltete ein klares Handspiel, das nicht geahndet worden war.
Dario Fossi reagierte auf das 0:2 mit einem zweifachen Wechsel und einer taktischen Umstellung. Für Maik Lukowicz und Pascal Richter kamen Kai-Sotorios Kaissis und Ayodele Max Adetula ins Spiel. Darüber hinaus stellte der Trainer in der Defensive auf eine Viererkette um.
Der Neuzugang hätte sich auch beinahe perfekt eingefügt, denn sein Zuspiel brachte Rafael Brand in Position, doch dessen Schuss verfehlte das Ziel knapp (65.). Immerhin, die Blauen wollten das Spiel noch nicht verloren geben und wechselten in Diyar Saka für Marten Schmidt einen weiteren Offensivspieler ein.
Die Gäste allerdings schlugen nochmals gnadenlos zu. Eren Dinkci erhöhte auf 0:3 (75.). Im direkten Gegenzug allerdings verkürzte Kaissis auf 1:3. Der VfB drängte weiter und hatte durch Adetula und Nico Matern weitere Chancen, doch am Ende blieb es bei der Niederlage.
VfB Oldenburg: 26 Pelle Boevink, 4 Leon Deichmann, 7 Rafael Brand, 8 Nico Matern, 9 Max Wegner, 10 Gazi Siala, 13 Marten Schmidt, 16 Maik Lukowicz, 18 Pascal Richter, 22 Dennis Engel, 23 Kevin Kalinowski
Trainer: Dario Fossi
Eingewechselt: 46. 5 Fabian Herbst für Kevin Kalinowski, 60. 21 Kai-Sotirios Kaissis für Pascal Richter, 60. 36 Ayodele Adetula für Maik Lukowicz, 73. 27 Diyar Saka für Marten Schmidt
SV Werder Bremen II: 38 Eduardo Dos Santos Haesler, 6 Marc Schröder, 8 Yannik Engelhardt, 13 Belal Halbouni, 14 Marin Pudic, 18 Kebba Badije, 22 Kyu-Hyun Park, 24 Abdenego Nankishi, 33 Julian Rieckmann, 42 Louis Poznanski, 43 Eren Dinkci
Trainer: Konrad Fünfstück
Eingewechselt: 75. 16 Oscar Schönfelder für Abdenego Nankishi, 85. 19 Keanu Schneider für Eren Dinkci, 90+2. 17 Fred MC Mensah Quarshie für Kebba Badije, 90+4. 7 Pascal Hackethal für Kyu-Hyun Park
Tore: 0:1 Kebba Badije (42.); 0:2 Kebba Badije (56.); 0:3 Eren Dinkci (75.); 1:3 Kai-Sotirios Kaissis (76.)
Schiedsrichter/in: Jan Tschirschwitz (Badenstedter SC)
Zuschauer: 820 im Marschwegstadion
Gelbe Karte: Nico Matern (4.), Max Wegner (2.), Kai-Sotirios Kaissis / Marin Pudic, Marc Schröder, Eren Dinkci, Oscar Schönfelder