Oldenburg. Sein Strahlen war so breit, dass es kaum durch die Stadiontore passte. Ayodele Max Adetula hatte allerdings auch allen Grund zur guten Laune, obwohl sein Fußball-Nachmittag vorzeitig zuende war. Der Oldenburger Neuzugang erzielte im dritten Pflichtspiel für den VfB Oldenburg seine Treffer drei und vier und hatte damit maßgeblichen Anteil am verdienten 3:1-Sieg über einen starken BSV Rehden, der den Blauen alles abverlangt hatte.
Vor 820 Zuschauern im einmal mehr ausverkauften Marschwegstadion dominierten die Gäste, die als Tabellenzweiter nach Oldenburg gekommen waren, die erste halbe Stunde eines unterhaltsamen Fußballspiels. Rehden, im Vergleich zum Sieg in Wolfsburg auf mehreren Positionen verändert, attackierte die Blauen bereits in deren Hälfte und sorgte so dafür, dass der VfB sein Aufbauspiel zumeist auf lange Pässe reduzieren musste. Immer wieder wurde dabei Dominik Kisiel angespielt, der diesmal den Vorzug vor Pelle Boevink erhalten hatte.
Dass sich die kurzbehosten Protagonisten nicht versammelt hatten, um Nettigkeiten auszutauschen, wurde übrigens früh deutlich, genauso wie die Tatsache, dass die gute Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer Ruppigkeiten nicht dulden würde. Das bekam Oldenburgs Dennis Engel früh aufgezeigt, denn direkt nach seinem ersten Zweikampf zeigte ihm die Unparteiische den gelben Karton (5. Minute). Eine harte Entscheidung, wenngleich Wildfeuer ihre Linie konsequent beibehalten sollte.
Die erste Chance ließ derweil auch nicht lange auf sich warten. Nach acht Minuten kam der starke Josip Tomic zum Abschluss, konnte Dominik Kisiel aber nicht überwinden. Fünf Minuten später tauchte Addy-Waku Menga nahezu unbedrängt vor dem Oldenburger Tor auf, zielte aber genau in die Arme des VfB-Torhüters.
Eine knappe halbe Stunde waren die Gäste tonangebend, dann allerdings nahm VfB-Trainer Dario Fossi die erste Umstellung vor und zeigte dabei ein gutes Händchen. Der verwarnte Dennis Engel musste für Hakim Traore Platz machen. Damit einher ging auch ein Seitentausch für Pascal Richter, der von links nach rechts wechselte. Maßnahmen, die fruchteten, denn die Oldenburger kamen jetzt immer besser ins Spiel. Die nächste Chance allerdings hatte Rehdens Bocar Djumo (34.).
Eine Minute später waren dann die Blauen dran. Der starke Nico Matern hatte Traore in Szene gesetzt, dessen Schuss die Rehdener allerdings zur Ecke abwehren konnten. Im direkten Gegenzug rauschte der Ball dann einmal durch den blau-weißen Strafraum, der VfB konnte jedoch klären und mehr noch, einen gefälligen Konter setzen. Der flinke Kai-Sotirios Kaissis wurde dabei regelwidrig gestoppt – Freistoß und damit ein Fall für Nico Matern. Der Oldenburger Taktgeber schnappte sich die Kugel, um sie sogleich passgenau ins Zentrum zu spielen, wo sich Marten Schmidt gekonnte in die Höhe schraubte, um das Spielgerät mit dem Kopf zur doch überraschenden Führung zu verwandeln (43.).
Als eine knappe Minute später Kevin Kalinowski zum Spurt ansetzte, waren die Zuschauer längst in Stimmung und feuerten die Blauen lautstark an.
Die gute Laune der Fans sollte sich gleichwohl noch steigern, denn nach dem Seitenwechsel legten die Blauen nach, und wie. Vor allem Hakim Traore war jetzt wiederholt zu schnell für die Deckung der Rehdener, entwischte seinem Gegenspieler immer wieder und brachte den Ball mit Regelmäßigkeit gefährlich vor das Tor. Nur vier Minuten nach dem erneuten Anpfiff sollte der VfB dann jubeln. Nach einer Ecke war erneut Marten Schmidt zur Stelle, wurde im Luftduell aber rustikal angegangen. Der Ball landete bei Ayodele „Ayo“ Adetula, der selbigen mit einem kunstvollen Seitfallzieher im Netz unterbrachte.
Kurz darauf hatte Traore die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Torhüter Lukas Doula (58.). Kurz darauf machte Rehden es dann aber nochmal spannend, denn Josip Tomic verkürzte freistehend auf 1:2 (62.). Würde der VfB jetzt nochmal wackeln? Nein! Denn den nächsten Angriff der Blauen veredelte „Ayo“ mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag (66).
In der Folge wechselte Dario Fossi mehrfach, ohne dass der offensive Spielfluss seiner Mannschaft darunter gelitten hätte, allein ein vierter Treffer wollte nicht mehr fallen. Dennoch hatten die Oldenburger auch so genug Grund zur Freude, allen voran der strahlende Doppeltorschütze.
VfB Oldenburg: 1 Dominik Kisiel, 4 Leon Deichmann, 8 Nico Matern, 9 Max Wegner, 10 Gazi Siala, 13 Marten Schmidt, 18 Pascal Richter, 21 Kai-Sotirios Kaissis, 22 Dennis Engel, 23 Kevin Kalinowski, 29 Ayodele Adetula
Trainer: Dario Fossi
Eingewechselt:
BSV Rehden: 21 Lukas Godula, 4 Marco Kaffenberger, 5 Serkan Temin, 8 Bocar Djumo, 10 Josip Tomic, 11 Kamer Krasniqi, 13 Addy-Waku Menga, 23 Rhami-Jasin Ghandour, 24 Jaroslaw Lindner, 31 Pierre Becken, 32 Robert Obst
Trainer: Andreas Golombek
Eingewechselt:
Tore: 1:0 Marten Schmidt (43.); 2:0 Ayodele Adetula (49.); 2:1 Josip Tomic (62.); 3:1 Ayodele Adetula (66.)
Schiedsrichter/in: Franziska Wildfeuer (VfB Lübeck)