Oldenburg. Seine aktive Karriere hat er vor knapp drei Jahren beendet. Seitdem gibt im Berufsleben von Sebastian Schachten das BWL-Studium den Ton an, zumindest bislang. Denn so ganz kann und will der langjährige Profi nicht auf den Fußball verzichten, wenngleich seine Rolle ab sofort eine andere ist. Der 36-Jährige wird sportlicher Leiter beim VfB Oldenburg.
„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe bei einem spannenden Traditionsverein“, sagt Sebastian Schachten. Echtes Neuland betritt der Familienvater bei den Blauen übrigens nicht. Parallel zu seinem Studium an der Carl-von-Ossietzky-Universität hat er sich bereits seit dem Sommer beim VfB engagiert. Man hat sich also kennen- und noch mehr schätzen gelernt. Das Engagement des langjährigen Bundesliga-Fußballers ist deshalb so überraschend nicht.
„Mit Sebastian gewinnen wir einen ausgewiesenen Fußballfachmann für unser Team. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit“, sagt Michael Weinberg, Geschäftsführer der VfB GmbH, die unter anderem für den Spielbetrieb in der Regionalliga zuständig ist. Es sei schon länger das Ziel gewesen, die Mannschaft hinter der Mannschaft noch breiter aufzustellen. „Wenn wir mittelfristig höhere Ziele anpeilen wollen, müssen wir dafür auch die personelle Basis schaffen. Sebastian bringt neben seiner fußballerischen Kompetenz auch ein großes Netzwerk mit und er hat Lust, mit uns zusammen etwas zu bewegen“, sagt Sportvorstand Andreas Boll.
Der 36-jährige Neu-Oldenburger sieht sich dabei ausdrücklich als Teil eines Teams. „Alleine kann man im Fußball keinen Erfolg haben. Ich habe aber in den vergangenen Monaten hier erlebt, dass viele Menschen mit großer Motivation daran arbeiten, dass der VfB sich sehr positiv entwickelt“, sagt Sebastian Schachten. Sein BWL-Studium wird er in Kürze abschließen. Parallel dazu ist er jetzt aber noch häufiger am Spielfeldrand zu finden als ohnehin. Der enge Austausch mit den Verantwortlichen, vor allem aber mit Cheftrainer Dario Fossi und seinem Team sowie der Mannschaft zählt zu den Hauptaufgaben. Darüber hinaus möchte der ehemalige Profi intensiv an der Verbesserung der Strukturen arbeiten. „Die Basis beim VfB ist toll, der Verein hat ein gutes Umfeld und enormes Potenzial. Ich bin überzeugt, dass wir hier in kleinen Schritten gemeinsam viel erreichen können. Andere Vereine haben das ja vorgemacht“, sagt er.
Für zwei Clubs, die in den vergangenen Jahren eine eindrucksvolle Entwicklung genommen haben, hat er selbst noch gekickt. Vier Jahre lang stand Schachten beim FC St. Pauli unter Vertrag, absolvierte für den Kiez-Club einen Großteil seiner 135 Zweitligaspiele. Auch für den SC Paderborn ist Schachten aufgelaufen, zudem kickte er für Borussia Mönchengladbach oder den FC Luzern, ehe er seine aktive Karriere 2018 im Trikot des FSV Frankfurt beendet hat. Jetzt kehrt er zum Fußball zurück, allerdings in einer neuen Rolle.
