Hannover. Der VfB Oldenburg war auch vom HSC Hannover nicht zu stoppen. Nach 90 Minuten hieß es 3:1 für die Blauen, die einen deutlich höheren Sieg verpassten. Nico Knystock, Rafael Brand vor sowie Affam Ifeadigo trafen für den Tabellenführer, der damit den achten Sieg im achten Spiel feiern durfte.
Im Vergleich zur Vorwoche hatte Dario Fossi seine Mannschaft auf gleich vier Positionen verändert. Affam Ifeadigo, Nico Knystock, Rafael Brand und Marco Schultz rückten in die Startelf. Für Schultz war es der erste Pflichtspieleinsatz über 90 Minuten nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause und Rehabilitation. Entsprechend „platt“ war der Sommerneuzugang nach dem Spiel.
Die Erschöpfung hatte allerdings ihren Grund, denn Schultz war ein echter Aktivposten im Oldenburger Spiel, ließ keinen Zweikampf aus und setzte immer wieder Akzente. Das galt über die gesamte Spielzeit auch für den starken Nico Knystock, der bereits nach vier Minuten Grund zum Jubel hatte. Mit Tempo war der Linksverteidiger in den Strafraum eingedrungen und hatte den Ball dann platziert ins lange Eck gesetzt. Sascha Algermissen, in der ersten Halbzeit mit Abstand bester Spieler der Gastgeber, hatte keine Abwehrchance.
Nur eine Minute später hatte der Torhüter dann Glück. Nach einem Zuspiel von Brand hatte Schultz das Tor knapp verfehlt. Die Oldenburger blieben dran und schickten Hannover von einer Verlegenheit in die nächste. So auch in der 6. Minute. Schultz hatte für Ayodele Adetula aufgelegt, der jedoch nicht zum letzten Mal an Algermissen scheitern sollte.
Die Gastgeber kamen in der ersten halben Stunde kaum zum Luftholen, solchen Druck entwickelte der VfB, der sich Chance um Chance erspielte. So auch in der 13. Minute. Dennis Engel hatten den Ball von der rechten Seite in den Strafraum gebracht und in Rafael Brand einen filigranen Abnehmer gefunden. Er donnerte den Ball volley zum 0:2 in die Maschen.
Die zahlreichen VfB-Fans im Publikum hatten auch weiterhin allen Grund zur Freude. Der VfB dominierte das Geschehen beinahe nach Belieben, allein das dritte und vierte Tor wollten nicht fallen. Das sollte sich rächen. In der 38. Minute kam Knystock gegen Max Kummer zu spät und Schiedsrichter Alexander Roppelt zeigte sofort auf den Punkt. Pascal Gos ließ sich die Chance nicht entgehen und verkürzte auf 1:2. Ein Treffer, der die blau-weiße Partylaune deutlich eindämmen sollte.
Das allerdings war nicht von Dauer, denn unmittelbar nach dem Wiederanpfiff legten die Blauen den Schalter wieder auf Offensive um und sorgten schnell für die Vorentscheidung. Ifeadigo hatte Adetula geschickte, der von einem Verteidiger im Strafraum zu fall gebracht wurde. Zudem prallte der Abwehrspieler mit Torhüter Algermissen zusammen, der sich dabei eine Knieverletzung zuzog und nicht mehr weiterspielen konnte. Während sich Ersatztorhüter Leon Frelke auf den Weg zwischen die Pfosten machte, schnappte sich Ifeadigo den Ball, um selbigen kurz darauf vom Elfmeterpunkt im Tor zu versenken (52.).
Nach einer guten Stunde setzten die Blauen erneut zum Torjubel an, doch ein ganz feiner Freistoß von Dennis Engel klatschte an die Latte (64.). Zwei Minuten später zeigte Frelke, dass er an die Leistung von Algermissen anknüpfen wollte und parierte einen Schuss von Ifeadigo aus kurzer Distanz. Es sollte nicht die letzte Glanztat des Torhüters gewesen sein, der maßgeblichen Anteil daran hatte, dass es bis zum Ende beim 1:3 blieb. Einziger Makel aus Sicht des VfB waren die vielen vergebenen Chancen und die gelb-rote Karte gegen Fabian Herbst (81.). Dabei hatte der Oldenburger Innenverteidiger allen Grund zu hadern, denn obwohl sein Gegenspieler ihn mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen hatte, war er verwarnt worden. Die zweite gelbe Karte indes war korrekt, da sich Herbst ein taktisches Foul geleistet hatte.
Er wird den Blauen damit am kommenden Samstag, im Spitzenspiel bei Werder Bremen II fehlen.
HSC Hannover: 1 Sascha Algermissen, 3 Niko Vukancic, 5 Pascal Gos, 6 Leander Baar, 7 Jovan Hoffart, 8 Melvin Zimmermann, 9 Can Gökdemir, 12 Gürkan Öney, 17 Marko Ilic, 20 Igor Antunovic, 22 Max Kummer
Trainer: Martin Polomka
Eingewechselt: 46. 2 Tom Kinitz für Gürkan Öney, 52. 30 Leon Frelke für Sascha Algermissen, 66. 19 Aladin Capli für Leander Baar, 66. 27 Denis Vukancic für Igor Antunovic
VfB Oldenburg: 26 Pelle Boevink, 3 Marcel Appiah, 5 Fabian Herbst, 7 Rafael Brand, 11 Ayodele Adetula, 13 Marten Schmidt, 21 Kai-Sotirios Kaissis, 22 Dennis Engel, 23 Marco Schultz, 30 Affamefuna-Michael Ifeadigo, 44 Nico Knystock
Trainer: Dario Fossi
Eingewechselt: 71. 16 Maik Lukowicz für Ayodele Adetula, 76. 27 Diyar Saka für Rafael Brand, 84. 4 Leon Deichmann für Affamefuna-Michael Ifeadigo, 90+4. 14 Tade Niehues für Kai-Sotirios Kaissis
Tore: 0:1 Nico Knystock (4.); 0:2 Rafael Brand (13.); 1:2 Pascal Gos (Foulelfmeter, 39.); 1:3 Affamefuna-Michael Ifeadigo (Foulelfmeter, 53.)
Schiedsrichter/in: Alexander Roppelt (Bad Schwartau) – Assistenten: Bela Bendowski (Lübeck), Marcel Colmorgen (Lübeck)
Zuschauer: 350 im VW Podbi Sportpark
Gelbe Karte(n): Gürkan Öney (2.), Leander Baar (4.), Tom Kinitz (3.) / Nico Knystock
Gelb/Rote Karte(n): – / Fabian Herbst (81.)