Oldenburg. Hätte man Kristian Arambasic vor Saisonbeginn angeboten, dass sein FC Oberneuland nach zehn Spielen zehn Punkte auf dem Konto hat, der Trainer hätte nach kurzem Zögern vermutlich angenommen. Mehr noch allerdings dürfte ihn der Blick auf die Tabelle aktuell freudig stimmen, denn die Gäste aus Bremen sind noch immer in Schlagdistanz zu Platz fünf, der zur Teilnahme an der Meisterschaftsrunde berechtigen würde.
Zum Kreis jener Kandidaten, die den Titel untereinander ausspielen würde, durfte der FCO im vergangenen Sommer nicht zwingend gezählt werden. Vielmehr galt es für den sehr engagierten Trainer und seine Mitstreiter, mit bescheidenen Mitteln einen Kader zu basteln, der in der Regionalliga mithalten kann. Genau das ist Kristian Arambasic und Co allemal gelungen, obwohl sie nach der vergangenen Spielzeit einige Leistungsträger ziehen lassen mussten. Karam Han etwa zog es zu den Sportfreunden Lotte und Julian Stöhr kickt jetzt für den SV Atlas Delmenhorst. Routinier Clemens Schopenhauer hat seine Karriere beendet.
Als es darum ging, die freien Stellen neu zu besetzen, blieb den Entscheidern nicht ganz viel Spielraum. Aus diesem Grund wurden vornehmlich Spieler verpflichtet, deren Talent die Fantasie nährt, sie könnten kurz- bis mittelfristig in der Regionalliga eine gute Rolle spielen.
Ein Plan, der bislang weitestgehend aufgegangen ist. Der 3:2-Sieg des FCO beim hoch gehandelten BSV Rehden war ein erster Achtungserfolg und nicht der letzte. Dem SV Atlas wurde ein Punkt abgetrotzt, Lüneburg und sogar Hannover 96 II wurden sogar geschlagen.
Zuletzt allerdings sind die Rot-Weißen ein wenig aus dem Tritt geraten. Einem 0:3 beim VfV Borussia Hildesheim folgten ein 0:1 gegen den SSV Jeddeloh II sowie ein 0:4 bei Atlas Delmenhorst. Drei Spiele, acht Gegentore und kein eigener Treffer, eine solche Durststrecke hatte es zuvor nicht gegeben, wenngleich Probleme im Abschluss die junge Mannschaft schon durch die gesamte Saison begleiten. In lediglich drei von zehn Spielen hat Oberneuland getroffen, insgesamt aber auch erst sechs Tore erzielt.
Im Hinspiel kam der VfB zu einem letztlich klaren 3:0-Sieg. Bereits in der ersten Halbzeit hatten Marten Schmidt und Rafael Brand die Weichen auf Auswärtssieg gestellt. Gegen einen kampfstarken Gegner dauerte es allerdings bis zu 74. Minute, ehe Maik Lukowicz mit dem dritten Treffer jeden Zweifel am Oldenburger Sieg beseitigte. Eine solche Leistung werden die Blauen sicher erneut abrufen müssen, wollen sie die drei Punkte auf dem eigenen Konto verbuchen. Die Rollen sind klar verteilt. Der VfB ist Favorit, trifft aber auf einen Gegner, der kämpferisch immer wieder überzeugt und schon so manchen „großen“ Konkurrenten ärgern konnte.
Dass man in der Liga jedem Gegner mit einhundert Prozent begegnen muss, haben die Blauen zuletzt am Mittwochabend erfahren. Spielerisch war der VfB in Lüneburg die bessere Mannschaft. Auf dem B-Platz des Stadions in Neetze gaben die Gastgeber aber nie auf und bestraften letztlich die Nachlässigkeiten, die die Oldenburger vor allem im Abschluss gezeigt hatten. Das soll sich am Sonntag nicht wiederholen. Schließlich wollen die Oldenburger zu Hause weiter jeden Zähler mitnehmen, auch wenn die Gäste sich etwas dagegen haben.
Wie gewohnt gilt für den Stadionbesuch die 3-G-Regel (getestet, geimpft, genesen). Wir freuen uns auf euren Besuch im Marschwegstadion.