Oldenburg. Im Ruhrgebiet kennt er fast jeden Grashalm, hat während seiner Zeit 1. FC Heidenheim die Schwäbische Alb kennengelernt und jetzt geht es in den Norden, genauer gesagt zum VfB Oldenburg. Oliver Steurer verstärkt den Drittliga-Aufsteiger. Der Innenverteidiger kommt vom MSV Duisburg zu den Blauen.
„Ich freue mich, wieder hier zu sein“, sagt er mit einem gewinnenden Lächeln und sorgt mit dieser Aussage bei seinen Gesprächspartnern erstmal für eine kleine Irritation. Die Vita des 27-jährigen Innenverteidigers zeigt zwar eine beeindruckende sportliche Wanderschaft, die allerdings spielte sich vor allem im Ruhrgebiet ab. Schon in der Jugend kickte der 1,91 Meter große Modellathlet nicht nur für Borussia Dortmund und Schalke 04, was bekanntlich erstaunlich genug ist.
Oliver Steurer allerdings hat sich offenbar nie um die emotionalen Grenzen Gedanken gemacht, die gerade im Ruhrgebiet oft als unüberbrückbar gelten. Vom FC Schalke 04 wechselte er zu Rot Weiß Essen, spielte im ersten Herrenjahr für Schwarz Weiß Essen, später für Rot Weiß Oberhausen und auch der KFC Uerdingen und der MSV Duisburg wussten die Leistungen des gebürtigen Gelsenkircheners zu schätzen.
Was auf den ersten Blick wie der Lebenslauf eines sportlichen „Wandervogels“ anmutet, verdient allerdings eine genauere Betrachtung. Tatsächlich spielte der Linksfüßer im Regelfall mindestens zwei Jahre für seinen jeweiligen Club. Und Oliver Steurer spielte gut, so gut, dass sein Weg ihn aus der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga führte. Für den 1. FC Heidenheim absolvierte er 20 Spiele in der zweithöchsten Klasse. Zwischendurch ging es in die 3. Liga zum KFC Uerdingen und zu Preußen Münster. Zuletzt stand Steurer beim MSV Duisburg unter Vertrag, zählte zum Stamm der Zebras in der 3. Liga.
Jetzt schlägt der Innenverteidiger ein neues sportliches Kapitel auf und das in einer Stadt, die er bestens kennt. „Oldenburg ist für mich nicht neu“, sagt er und sorgt so, wie eingangs erwähnt, für Erstaunen. Die Erklärung ist einfach. „Mein Vater hat eine Ferienwohnung in Dangast, er hat außerdem früher hier in der Region gearbeitet. Als Kind und Jugendlicher habe ich deshalb viel Zeit hier oben im Norden verbracht und klar, ich habe den Weg des VfB und natürlich auch die Relegation ganz genau verfolgt“, sagt der 27-Jährige.
Gute Gespräche mit den Verantwortlichen seien es gewesen, von Anfang an offen und vertrauensvoll. Dass der Anspruch an ihn als erfahrenen Kicker hoch ist, schreckt Steurer nicht, im Gegenteil. „Ich habe Lust darauf und ich kann mich mit dem Spielstil des VfB gut identifizieren.“
„Wir haben uns schon länger mit Oliver beschäftigt und waren sehr früh der Meinung, dass er unserer Mannschaft helfen kann“, sagt Sebastian Schachten, der sportliche Leiter des VfB. Zweikampfstärke, ein gutes Pass- und Aufbauspiel sowie seine kommunikative Art benennt er als Stärken des Neu-Oldenburgers, der bereits auf Wohnungssuche an der Hunte ist.