Rehden. Der VfB Oldenburg hat das Halbfinale im Landespokal erreicht. Beim BSV Rehden setzten sich die Blauen am Mittwochabend mit 4:1 durch. Am Ende war es deutlich, tatsächlich allerdings benötigten die Oldenburger vor (geschätzt) 750 Fans, die mehrheitlich aus Oldenburg angereist waren, gut 40 Minuten Anlaufzeit, um den Sprung in die nächste Runde zu schaffen.
VfB-Trainer Dario Fossi hatte seine Startformation im Vergleich zum Spiel gegen den FC Erzgebirge Aue auf fünf Positionen verändert. Pelle Boevink, Fabian Herbst, Nico Knystock, Rafael Brand und Patrick Hasenhüttl durften von Beginn an ran. Und der Auftakt hätte einer nach Maß werden können. Nach einer Flanke von der rechten Seite kam Hasenhüttl bereits nach einer halben Minute zum Abschluss, doch Torhüter Ole Bahr war zur Stelle und verhinderte den frühen Rückstand.
Wenige Minuten später kam Max Wegner mit dem Kopf zum Abschluss. Die Oldenburger Führung schien nur eine Frage der Zeit zu sein, doch es kam ganz anders. Rehden setzte in der achten Minute die erste offensive Duftmarke. Karim Han zielte von der Strafraumgrenze nur knapp daneben.
Während die vielen Oldenburger Zuschauer:innen nach einer Viertelstunde erstmals einen Wechselgesang initiierten, wurden die Gastgeber immer gefährlicher. Gleich zweimal hatte Alessio Arambasic die Rehdener Führung auf dem Fuß (16. und 18. Minute). Er traf zwar nicht, nährte aber das Selbstvertrauen der Schwarz-Weißen, die zunehmend griffiger und aggressiver agierten und deutlich mehr vom Spiel hatten. Der VfB stand tief, spielte viele lange Bälle, kam aber nur noch einmal gefährlich zum Abschluss. Nach einem Konter über Max Wegner erkannte der VfB-Kapitän, dass Ole Bahr sehr weit vor seinem Tor stand und versuchte den Ball ins Netz zu lupfen, doch der Rehdener Torhüter kam rechtzeitig ans Spielgerät (29.).
Kurz vor der Pause lag der Ball dann endlich im Tor, allerdings in dem des VfB. Niklas Kiene hatte aus kurzer Distanz getroffen und seine Mannschaft damit verdient in Führung gebracht (41.).
Es brauchte keine seherischen Fähigkeiten, um zu erahnen, dass es in der Oldenburger Kabine etwas lauter zugehen würde. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt und das natürlich angesprochen“, gab sich Dario Fossi nach Spielschluss allerdings diesbezüglich zurückhaltend.
In jedem Fall hatte der Oldenburger Cheftrainer, der mit Marten Schmidt für Max Wegner und Kai Kaissis für Kamer Krasniqi zur zweiten Halbzeit direkt zwei frische Spieler brachte, den richtigen Ton getroffen. Das Spiel hatte gerade wieder begonnen, da lag der Ball abermals im Tor. Erneut hatten die Blauen einen perfekten Start erwischt und eben den auch veredelt. Kebba Badjie traf zum 1:1 (46.).
Nur vier Minuten später setzte er Marten Schmidt gekonnt in Szene, der das Tor allerdings knapp verfehlte. Immerhin, die Oldenburger waren jetzt endlich im Spiel und erhöhten die Schlagzahl deutlich. Das sollte dann auch die Anzeigetafel abbilden. Nach einem famosen Sololauf von Dominique Ndure über die rechte Seite nutzte Rafael Brand die perfekte Vorlage mit einer Volleyabnahme zum 1:2 (53.).
Die Oldenburger waren auf die Siegerstraße eingebogen und sichtlich bemüht, den Erfolg frühzeitig sicherzustellen. Das gelang, weil Kai Kaissis einen Ballgewinn im Mittelfeld für einen perfekten Pass in den Lauf von Patrick Hasenhüttl nutze, der zum 1:3 traf (63.) und kurz darauf mit dem 1:4 alle Zweifel am Oldenburger Sieg beseitigte (68.).
VfB Oldenburg: Boevink – Ndure, Appiah, Herbst, Knystock, Zeitarski, Krasniqi (46. Kaissis), Badjie (64. Bookjans), Brand (77. Schäfer), Hasenhüttl (72. Ifeadigo), Wegner (46. Schmidt)
BSV Rehden: Bahr – Popovic, Haritonov, Keine, Jobe, Han (72. Sindik), Lesueur, Mansaray, Coeman, Agryris, Arambasic (80. Becken)
Kristian Arambasic, Trainer BSV Rehden: Am Ende war es ein verdienter Sieg. Wir waren in den ersten Minuten nicht gut im Spiel, kamen dann aber immer besser rein, waren mutig und griffig. Wir haben den VfB zu vielen langen Bällen gezwungen und sind dann verdient in Führung gegangen. In der Halbzeit haben wir noch darüber gesprochen, dass der VfB wütend aus der Kabine kommen würde und wollten unbedingt die erste Viertelstunde überstehen. Dann allerdings hat Oldenburg früh getroffen und mit dem 1:3 war es schließlich entschieden. Der VfB wartet schon Jahre auf den DFB-Pokal und ich drücke ganz fest die Daumen, dass sie es schaffen.
Dario Fossi, VfB Oldenburg: Wir hatten fünf tolle Minuten in der ersten Halbzeit, das war es dann aber auch. Vielleicht haben wir gedacht, es läuft von alleine. Rehden hat es gut gemacht und sich die Führung verdient. Wir waren regelrecht lethargisch. Das haben wir in der Pause deutlich angesprochen, dann auch gewechselt und in der zweiten Halbzeit mutiger Fußball gespielt. Das 1:1 bringt uns ins Spiel zurück und dann hat man auch gesehen, was uns ausmacht. Rehden ist eine gute Mannschaft und ein Sieg nicht selbstverständlich. Ich wünsche Kristian auf jeden Fall viel Erfolg für die Regionalliga-Saison.