3. LigaGesichter des VfB: Cumhur Demir

3. Dezember 2022
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Oldenburg/fs. Die Behauptung, der VfB sei ihm regelrecht in die Wiege gelegt worden, mag auf den ersten Blick ein klein wenig übertrieben klingen. Und doch, so falsch ist sie nicht. Im zarten Alter von drei Monaten ist Cumhur Demir mit seinen Eltern aus der Türkei nach Oldenburg gezogen, genauer gesagt in eine Wohnung in der Donarstraße. „Viel dichter hätte ich dem VfB so früh nicht kommen können“, sagt der 49-Jährige schmunzelnd.

Wer im Schatten des legendären Stadions Donnerschwee aufgewachsen ist, konnte sich damals fast zwangsläufig weder dem Fußball, noch dem VfB entziehen. Doch Cumhur Demir, den alle nur „Schoko“ nennen, ist nicht nur schon im Kindesalter ins Trikot mit der Zitrone geschlüpft, er trägt den VfB im Herzen. „Ich liebe Fußball, ich liebe unser schönes Oldenburg und diese Kombination hat mich schon geprägt“, sagt er.

Die Leidenschaft für das Spiel entwickelte sich früh und wurde noch verstärkt, weil der junge Cumhur Vorbilder im Verein hatte, denen er mit großer Leidenschaft nacheifern wollte. „Peter Darsow, Edgar Zoller, diese Spielergeneration, das waren damals unsere Stars“, erinnert sich der heutige Teammanager des Drittligisten, der selbst nicht nur den nötigen Eifer mitbrachte, sondern auch eine ordentliche Portion Talent. Demir konnte überdurchschnittlich gut gegen den Ball treten, so gut, dass er als 18-Jähriger vom damaligen VfB-Manager Rudi Assauer zu einem Termin gebeten wurde, um einen Vertrag bei den Blauen zu unterschreiben. „Ich war Kapitän der zweiten Mannschaft und stand auf dem Sprung in den Profikader. Damals hat der VfB mit Trainer Wolfgang Sidka in der 2. Bundesliga gespielt.“

Doch der Traum vom Sprung in den Profifußball sollte sich für den jungen Oldenburger nicht erfüllen. „Rückblickend betrachtet hatte ich einfach Pech, dass der VfB sportlich damals in eine schwächere Phase gerutscht ist und der Trainer eher erfahrenen Spielern vertraut hat“, erinnert sich der einstige Mittelfeldspieler, der eine gefühlte Ewigkeit für die VfB-Reserve am Ball war und erst als 28-Jähriger den Verein gewechselt hat. „Beim VfB war während der Insolvenzphase nicht klar, ob und wie es weitergehen würde. Ich habe dann noch für den VfL gespielt“, erzählt Demir, der in seiner aktiven Laufbahn zudem durch zwei Kreuzbandrisse zurückgeworfen wurde. Die Folgen spürt er heute noch, denn kicken kann er selbst nicht mehr, ohne dass das Knie sich meldet.

Dennoch blickt er heute zufrieden und durchaus mit Stolz auf seine sportliche Vergangenheit zurück, in der er einige Erfolge feiern durfte. Seine zweite fußballerische Liebe neben dem VfB galt dem Türkischen SV. Sieben Jahre arbeitete Cumhur Demir für den Club als Trainer und führte ihn bis in die Landesliga. „Das war auch eine tolle Zeit, in der ich mit wirklich guten Fußballern arbeiten durfte. Dass der TSV sich letztlich nicht etablieren konnte, tut mir für die vielen Menschen leid, die sich dort über Jahre engagiert haben.“

Dem VfB, „seinem“ Verein, ist der 49-Jährige allerdings immer treu geblieben. „Ich bin natürlich auch Fußballfan und klar, wenn man mit den Blauen aufgewachsen ist, dann schaut man halt ganz genau hin und fiebert mit“, sagt Schoko, der zwischenzeitlich auch für eine Agentur als Scout im Fußball tätig war.

Vor einigen Jahren sollte es dann zum Comeback beim seinerzeitigen Regionalligisten kommen. Der damalige sportliche Leiter, Ralf Voigt, dem Demir seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist, engagierte ihn als Teammanager. Später arbeitete er außerdem als Co-Trainer von Marco Elia. „Auch das war eine intensive, spannende Zeit, in der ich viel lernen konnte“, sagt der Vater von zwei Kindern, der immer ein Blauer geblieben ist. Ein erneuter Vereinswechsel kommt für ihn eher nicht infrage. „Ich bin einfach VfBer, das ist mein Verein und es macht mich stolz, dass ich mit meiner Arbeit helfen kann. Mal ehrlich, es gibt doch nichts Schöneres, als in der Heimatstadt für seinen Verein zu arbeiten und Menschen damit glücklich zu machen.“

Als Teammanager ist Schoko natürlich ganz nah dran. „Ich übernehme viele organisatorische Dinge, die im Alltag in der 3. Liga anfallen“, sagt er und ist dabei durchaus bescheiden, denn wenn es der Beruf zulässt – Cumhur Demir ist seit über zwanzig Jahren für das Ammerländer Unternehmen Abopart tätig – verpasst er kein Training. „Ja, das ist schon richtig, ich schaue halt gerne Fußball“, sagt er lachend, auch in dem Wissen, dass seine Frau Elif sowie die Kinder Mikail und Enisa aufgrund seiner Leidenschaft für die Blau-Weißen eigentlich regelmäßig zu kurz kommen. „Ich habe meine Frau vor der Hochzeit gewarnt. Sie wusste, auf wen sie sich einlässt“, erzählt er und räumt ein, ab und zu schon ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn es doch mal wieder später wird als angekündigt. Das ist übrigens eher die Regel als die Ausnahme. „Sebastian Schachten, unser sportlicher Leiter, sagt immer, dass wir alle einen Schritt mehr machen müssen, wenn wir die Klasse halten wollen und das muss für uns doch das Ziel sein. Der VfB ist nach so vielen Jahren endlich wieder im Profifußball angekommen. Das ist einfach großartig und tut der Stadt gut.“

Der Klassenerhalt sei sein größer sportlicher Wunsch, sagt der Teammanager. „Wir haben gezeigt, dass wir es schaffen können, deshalb bin ich auch sehr optimistisch und dann müssen wir mal schauen, was in Oldenburg perspektivisch möglich ist“, sagt Demir. Einen Wunsch, den er zweifelsfrei nicht exklusiv hat, spricht Schoko indes nicht aus, den Bau eines neuen Stadions. „Klar, das wäre überragend und würde dem VfB ganz sicher nochmal einen großen Schub geben. Die Stadt hat das Potenzial dafür, ganz sicher.“

Seine Kinder werden zwar nicht im Schatten des Stadions aufwachsen, aber der Familienvater wäre gewiss nicht unglücklich, sollte der Nachwuchs die Leidenschaft für den Fußball und den VfB einmal teilen. „Sie sind ja beide noch sehr jung, mal abwarten, ob sie sich für Fußball begeistern werden, ich hätte sicher nichts dagegen“, sagt Schoko lachend.

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