3. LigaEin echter Klassiker im Nordwesten

27. Januar 2023
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Oldenburg/fs. Welche Rolle spielen eigentlich Statistiken vor einem Nachbarschaftsduell der besonderen Güte? Bestenfalls eine untergeordnete. Wenn am Samstag, um 14 Uhr, das Spiel zwischen dem SV Meppen und dem VfB Oldenburg angepfiffen wird, dürfte kaum ein Kicker darüber nachdenken, wer wie oft gewonnen oder verloren hat. Für beide Mannschaften ist dieser Wettstreit schließlich auch eine große Chance.

Die Ausgangslage: Als Tabellenfünfzehnter reist Aufsteiger VfB Oldenburg zum Spiel ins Emsland. Die Gastgeber wieder sind aktuell Tabellenletzter und warten seit bereits 15 Spielen auf einen Sieg. Seit ihrem 6:2 über Waldhof Mannheim haben die Emsländer acht Spiele verloren und sieben Mal die Punkte teilen müssen. Während die Oldenburger zuletzt gegen Dynamo Dresden 1:3 unterlagen, kassierte der SV Meppen ein 1:2 gegen den SC Freiburg II.

Volle Hütte: Der dürftigen Bilanz ihrer Kicker zum Trotz stehen die Emsländerinnen und Emsländer zu ihrem Vorzeige-Fußballverein. 10.000 Fans werden Geschäftsführer Ronald Maul zufolge am Samstag in der Hänsch-Arena erwartet. Der VfB wird dabei von mindestens 1.000 Fans begleitet. Das Gästekarten-Kontingent war am Donnerstag weitestgehend vergriffen. Allerdings wird es nach aktuellem Stand eine Tageskasse geben, die ab 12.30 Uhr geöffnet sein soll. Im Durchschnitt begrüßt der SVM 7.400 Fans. Die Rekordkulisse gab es in dieser Saison beim Spiel gegen den VfL Osnabrück, das von 12.730 Fans besucht wurde.

Schon zwei Spiele:
Bereits zweimal standen sich beide Mannschaften in dieser Saison gegenüber. Am ersten Spieltag der neuen Saison trennten sie sich in Oldenburg 1:1. Nur wenige Tage später kam es im NFV-Pokal zum nächsten Aufeinandertreffen. In Meppen siegte der VfB verdient mit 5:0. Keine Frage, die deutliche Niederlage dürfte für die Gastgeber noch zusätzliche Motivation mit sich bringen.

Die Formkurve: Trotz der langen Durststrecke zeigte der SV Meppen in diesem Jahr ansprechende Leistungen. Mit viel Einsatz überraschte die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer bei Dynamo Dresden und verdiente sich durch den Ausgleich von Marek Janssen beim 1:1 einen Punkt. Gegen den SC Freiburg hieß es am Ende zwar 1:2, dennoch konnten die Emsländer in Teilen überzeugen und hatten im Spiel gegen den Tabellenvierten auch Pech. Stürmer Marvin Pourie etwa traf den Pfosten und der mögliche Ausgleich zum zwischenzeitlichen 1:1 wurde wegen einer sicherlich diskutablen Abseitsstellung nicht gegeben.

Der VfB Oldenburg wiederum verdiente sich mit viel Kampfgeist einen 1:0-Sieg beim FSV Zwickau. Vor mehr als 8.500 Fans hieß es zuletzt allerdings 1:3 gegen Dynamo Dresden. Trotz der Niederlage konnten die Blauen dabei vor allem in der ersten Halbzeit überzeugen und ihre Fans begeistern. Natürlich wollen die Oldenburger an die starken 45 Minuten anknüpfen, werden sich aber darüber hinaus auch gerne an ihre überzeugende Vorstellung aus dem Pokalspiel des vergangenen Jahres erinnern, das den Fans natürlich noch in allerbester Erinnerung ist. Trainer Dario Fossi wird seine Schützlinge aber fraglos auch zu noch mehr Konzentration auffordern, um die Fehlerquote zu senken.

Das Personal: Während beim VfB derzeit kaum ein Spieler längerfristig ausfällt und auch die zuletzt angeschlagenen Nico Knystock und Rafael Brand wieder im Training sind, hadert man im Emsland mit einer langen Verletztenliste. Bis zu acht Spieler waren teils länger verletzt. Allen voran fehlt den Meppenern ihr Schlüsselspieler Luka Tankulic, der wohl auch noch einige Zeit zuschauen muss.

Neuzugänge: Das Transferfenster schließt am 31. Januar. Bis dahin müssen alle Vereine ihre Personalplanungen abgeschlossen haben. Im Emsland steht eine Verpflichtung vor der Vollendung und die hat es in sich. Marcos Álvarez, über lange Jahren ein Leistungsträger beim VfL Osnabrück, trainiert seit einigen Tagen mit der Mannschaft von Stefan Krämer. Mit seiner Erfahrung von mehr als 200 Spielen in der 2. und 3. Liga in Deutschland soll er den Tabellenletzten in der Offensive verstärken. Ein Winter-Neuzugang des SVM hat sich bereits gut eingefügt. Marek Janssen, von Blau Weiß Lohne geholt, hat in seinem ersten Spiel für Meppen beim 1:1 in Dresden getroffen.

Beim VfB Oldenburg möchte man für die Torhüter-Position noch einen Nachfolger von Pelle Boevink verpflichten. Zu seinen ersten Einsatzminuten kam gegen Dresden wiederum Marc Stendera. Der Winter-Neuzugang hat sich mittlerweile sehr gut eingelebt und wird immer mehr zu einem wichtigen Baustein der Mannschaft.

Taktische Ausrichtung: Meppens Trainer Stefan Krämer stellt seine Elf gerne in einem 4-2-3-1-System auf. Dabei bildeten Mazagg und Puttkammer die Innenverteidigung, Käuper und Blacha das defensive Mittelfeld und hinter Torjäger Pourié agierten zentral Voigt sowie Kleinsorge und Hemlein auf den Außenbahnen. Dombrowski, anfänglich als Linksverteidiger eingesetzt, wechselte dann auf die Sechs, für ihn kam Risch ins Spiel.

VfB-Cheftrainer Dario Fossi wiederum setzte zuletzt auf einer Dreierkette in der Defensive und ließ ein 3-5-2-System spielen. Rafael Brand pausierte gegen Dresden aufgrund einer Verletzung, er hat in dieser Woche allerdings wieder trainiert und wäre eine Option für die Offensive. Nicht zur Verfügung steht dagegen Dominique Ndure, der gegen Dynamo seine fünfte Gelbe Karte erhalten hat und deshalb gesperrt ist. Alternativen als linke Verteidiger wären Justin Plautz und Nico Knystock. Offensiv könnte auch Manni Starke sicher ein Thema für die Startelf sein.

Bilanzen: Der SV Meppen hat 10 der insgesamt 14 Punkte in der Hänsch-Arena geholt. Hier feierten die Emsländer mit dem 6:2 über Waldhof Mannheim auch den letzten Sieg. 2 Siege, 2 Unentschieden, 6 Niederlagen bei 12:18 Toren lautet die Heimbilanz.
Die Blauen ihrerseits haben 10 ihrer 19 Punkte auswärts geholt, bei Borussia Dortmund II, Viktoria Köln und dem FSV Zwickau gewonnen, zudem beim MSV Duisburg gepunktet, als dreimal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und fünfmal verloren, bei 8:13 Toren. Nicht berücksichtigt ist hier natürlich der 5:0-Pokalsieg des VfB Oldenburg beim SV Meppen.

Medien: Das Spiel wird natürlich von Magentasport live gestreamt, aber auch der NDR überträgt den Nordwest-Klassiker im Fernsehen live.

Einschätzung: Selten war die Brisanz vor diesem Nachbarschaftsduell höher. Die Gastgeber stehen nach ihrer Sieglos-Serie enorm unter Druck, hinzu kommt, dass einige SVM-Fans offenbar ihre Mannschaft grundsätzlich besser aufgestellt sehen als den Aufsteiger. Das wirkt sich natürlich auf die Erwartungshaltung aus. Bei jetzt schon fünf Punkten Rückstand auf den VfB müssen die Gastgeber eigentlich gewinnen, andererseits sind die Abstände im unteren Tabellendrittel aktuell nicht zu groß. Die deutliche Pokalpleite dürfte zudem für weitere Motivation sorgen.

Die Oldenburger Bilanz mit bereits 19 Punkte ist für einen Aufsteiger so schlecht nicht, hätte angesichts teils spielerisch guter Leistungen sogar noch besser sein können. Auch gegen Dresden zeigte der VfB, welches Potenzial in der Mannschaft steckt und beherrschte den Titelverteidiger vor der Pause deutlich. Aufzuarbeiten hatten die Oldenburger allerdings ihren deutlichen Leistungsabfall nach dem Wiederanpfiff. Immerhin, Dario Fossi hat personelle Alternativen und der VfB-Trainer hat in der Vergangenheit immer wieder für Überraschungen gesorgt, man denke nur an das bereits erwähnte Pokalspiel. Gespannt sein darf man, wie er auf die Sperre von Ndure reagiert und ob er Stendera vielleicht sogar schon einen Einsatz in der Startelf zutraut. Welche Klasse der Winter-Neuzugang mitbringt, blitzte schon bei dessen Kurzeinsatz gegen Dynamo Dresden auf.

Einen Favoriten gibt es vor diesem Spiel nicht. Fakt ist, die Oldenburger könnten mit einem Punkt sicher besser leben als die Gastgeber, die natürlich von einem Befreiungsschlag gegen den Bezirksrivalen träumen. Der VfB wiederum hat die große Chance, einen direkten Konkurrenten deutlich zu distanzieren.

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