Oldenburg/fs. Die Aufgabe im Heimspiel-Finale hat es nochmal in sich. Am Sonntag, um 13 Uhr, erwartet der VfB Oldenburg nochmal eine Spitzenmannschaft der 3. Liga im Marschwegstadion, den 1. FC Saarbrücken. Ein Gegner, der zu den Aufstiegskandidaten zählt, aber durchaus mit Respekt in den Norden reist.
Motivation und Wille seiner Mannschaft seinen hoch, erklärte Rüdiger Ziehl bei der Pressekonferenz des FCS am Freitag. Dass seine Kicker sich zuletzt, unter anderem bei einer 0:1-Niederlage beim SV Meppen, bei Mannschaften aus dem Tabellenkeller durchaus schwergetan haben, spielt für ihn keine große Rolle. In Oldenburg werde es ein anderes Spiel, argumentiert der Trainer, der den VfB als aktive, nach vorne verteidigende Mannschaft erwartet, die gewinnen müsse. Das allerdings gilt auch für seine Elf.
Die Fußballfans im Saarland könnten am Ende dieser Saison nämlich voll auf ihre Kosten kommen, Stichwort Doppel-Aufstieg. Denn während bei der SV Elversberg der Meisterschaftssekt schon einige Zeit länger kalt steht und die Veredelung der Saison wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, peilt auch den 1. FC Saarbrücken den Aufstieg an.
Schon im Sommer galten die Saarländer als Anwärter auf den Titel. Eine Mannschaft mit viel Erfahrung, ein tolles Stadion, eine große Fangemeinde und finanzstarke Sponsoren, die Basis für Erfolg ist in Saarbrücken gegeben. Tatsächlich allerdings gibt der „kleine“ Nachbar SV Elversberg an der Saar den fußballerischen Ton an. Der Aufsteiger spielt eine beeindruckende Saison, führt die Tabelle seit Monaten souverän an und kann sich zum Ende hin offenbar sogar einen sportlichen Durchhänger leisten.
Eben den hatte sich der traditionsreichere FCS bereits im Herbst gegönnt. Mit Folgen, denn Trainer Uwe Koschinat musste gehen und wurde durch Rüdiger Ziehl ersetzt. Der Fußballlehrer, in der vergangenen Saison noch mit dem TSV Havelse aus der 3. Liga abgestiegen, wollte im Saarland eigentlich nicht mehr als Trainer, sondern in der sportlichen Leitung arbeiten. Doch daraus wurde nichts, denn angeleitet von Ziehl fanden die Blau-Schwarzen wieder zum Erfolg. Statt einen neuen Trainer zu verpflichten, blieb Ziehl im Amt, unterstützt von einem Oldenburger, Co-Trainer Bernd Heemsoth.
Einem starken Jahresendspurt, gleichbedeutend mit der Rückkehr in die Spitzengruppe, ließen die Saarbrücker auch in der Rückrunde eine kleine Schwächephase folgen. Sie unterlagen in Ingolstadt, Aue und Osnabrück, ehe drei klare zu Null-Siege sowie insgesamt sieben Spiele ohne Niederlage folgten. Der FCS schien gerüstet für das Finale im Titelkampf und rutschte ausgerechnet dort aus, wo niemand damit gerechnet hat, beim seinerzeit fast schon abgeschlagenen Tabellenletzten SV Meppen. In der Nachspielzeit trafen die Emsländer zum 1:0, ein Schock für den FCS, der wenige Tage später im Pokal beim FC Homburg gefordert wurde und sich knapp mit 3:2 durchsetzen konnte. Am vergangenen Wochenende ließen die Saarländer ein 2:0 über 1860 München folgen.
Der Aufstieg bleibt bei vier Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz und drei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang also ein großes Thema und hat zur Folge, dass die Mannschaft auch in Oldenburg von bis zu 600 Fans unterstützt werden wird.
Auf den VfB wartet eine schwierige Aufgabe. Die Mannschaft von Rüdiger Ziehl bringt nicht nur viel Erfahrung auf den Rasen, sondern durchaus auch große körperliche Wucht, angefangen bei Torjäger Adriano Grimaldi, der bereits neunmal getroffen hat. Ein Fixpunkt im Spiel der Schwarz-Blauen ist allerdings Richard Neudecker, im Sommer von 1860 gekommen. Fünf Tore und zwölf Vorlagen sind für den zentralen Mittelfeldspieler notiert, der es gekonnt versteht, in der starken Offensive den Takt vorzugeben.
Doch auch defensiv ist der FCS erfahren besetzt. Beim souveränen 2:0 über München bildeten Bjarne Thoelke, Boné Uaferro und Manuel Zeitz vor Torhüter Daniel Batz die Dreierreihe. Überhaupt ist der Tabellensechste auf nahezu allen Positionen überdurchschnittlich gut aufgestellt, so dass es eine leidenschaftliche Vorstellung des VfB braucht, um die Punkte auf der Habenseite zu verbuchen. Möglich ist das ganz sicher.
Immerhin dreimal stand zuletzt die Null bei den Blauen, die sich defensiv stabilisiert haben, aber auch immer wieder offensive Nadelstiche setzen konnten. Das ist auch Rüdiger Ziehl aufgefallen, der dem VfB eine gute Staffelung attestiert und zuletzt einen immer griffigen Gegner gesehen hat, wie er sagt.
An Selbstvertrauen wird es den Blauen kaum mangeln. Auch die Unterstützung wird lautstark sein, das wurde schon beim letzten Heimspiel deutlich. Der eine oder andere Spieler ist angeschlagen, sichere Ausfälle gibt es aber nicht, so dass der VfB mit viel Zuversicht die schwere Aufgabe angeht.
Rund ums Spiel
Typisierung
Im Rahmen des Spiels zwischen dem VfB Oldenburg und dem 1. FC Saarbrücken wird auf dem Stadionvorplatz auch eine große Typisierungsaktion durchgeführt. Dabei geht es darum, Menschen zu finden, die als Stammzellenspender:innen infrage kommen, um Erkrankten zu helfen. Grundsätzlich kann jede und jeder im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als Stammzellenspender:in registriert werden. Weitere Informationen dazu gibt es vor Ort.
Familien eingeladen
In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Gesellschaft Flugkraft hat der VfB Oldenburg zahlreiche Familien zu Spiel eingeladen, bei denen Familienmitglieder an Krebs erkrankt sind. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, in Oldenburg einmal eine Auszeit vom Alltag zu genießen. Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Sponsoren, angefangen bei Initiator Bernhard Deeken bis hin zur ersten Mannschaft des VfB, die diese Aktion unterstützen.
Glücksrad
Im Stadion wird sich das Glücksrad zu Gunsten von Flugkraft drehen. Hauptgewinn ist ein Trikot mit einer Sonderbeflockung, dem Flugkraftlogo, das von der Mannschaft des VfB Oldenburg signiert wurde. Außerdem gibt es Gutscheine für die REWE Talentschmiede und eine Uhr von Paul Hewitt sowie viele weitere tolle Preise zu gewinnen.
Sperrungen
Zum Spiel am Sonntag werden mehr als 5.000 Fans erwartet. Aus diesem Grund kommt es rund um das Marschwegstadion zu zahlreichen Einschränkungen im Straßenverkehr. Der Marschweg wird gegen 11.30 Uhr für den Autoverkehr gesperrt.
Die Autobahnauffahrt Marschweg ist aufgrund von Bauarbeiten ohnehin bis zum 10. Mai gesperrt. Am Sonntag wird zudem die Abfahrt Marschweg ab ca. 11.30 Uhr gesperrt.
Fans aus Oldenburg werden gebeten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zum Stadion zu kommen. Die Parkflächen unter der Autobahn stehen am Spieltag nicht zur Verfügung bzw. sind Gästen aus Saarbrücken vorbehalten. Erwartet werden bis zu 600 Anhänger:innen aus dem Saarland.
Vorverkauf nutzen
Der VfB bittet seine Fans, nach Möglichkeiten den Kartenvorverkauf zu nutzen, um am Spieltag lange Wartezeiten an den Eingängen zu vermeiden. Online-Tickets gibt es hier: https://tickets-vfboldenburg.reservix.de/tickets-vfb-oldenburg-1-fc-saarbruecken-in-oldenburg-stadion-am-marschweg-am-7-5-2023/e1968306
Die Kassen öffnen am Spieltag um 11 Uhr, die Stadiontüren um 11.30 Uhr.
Im Stadion gilt die Sektorenbindung, das heißt, ein Pendeln zwischen Steh- und Sitzplatzbereich ist nicht möglich.
Rabatt für Gruppen
Für Gruppen hält der VfB im Online-Vorverkauf ein besonderes Angebot bereit. Gruppen ab mindestens vier Personen erhalten Sitzplatz-Tickets in den Blöcken A (GWS-Block) und G (Ols-Block) bereits zum Preis von jeweils 10 Euro.