Oldenburg/fs. Zugegeben, die Überschrift ist ein wenig irreführend, denn tatsächlich wird die 3. Liga seit Wochen von der SV Elversberg angeführt. Doch auch der nächste Gegner unseres VfB Oldenburg ist ein Primus. Waldhof Mannheim, das am Samstag, um 14 Uhr auf unsere Blauen trifft, ist die stärkste Heimmannschaft in dieser Saison.
Zum Aufstieg wird es wohl trotzdem nicht reichen. Man müsse sich keine Gedanken mehr machen, was oben passiere, hatte Christian Neidhart nach dem überraschenden 1:3 seiner Waldhof-Buben beim FSV Zwickau gesagt. Sechs Punkte Rückstand haben die Mannheimer auf die Aufstiegsränge. Zu viel, nach Meinung des Fußballlehrers, um noch mal im Kampf um den Aufstieg mitzumischen.
Dabei schien im Sommer des vergangenen Jahres alles angerichtet rund um den Waldhof, um bei der Vergabe der Aufstiegsplätze ein gewichtiges Wort mitzureden. Mit Christian Neidhart wurde ein Trainer verpflichtet, der zuvor bei Rot-Weiss Essen eindrucksvolle Arbeit verrichtet hatte und der mit dem SV Meppen gezeigt hat, dass er aufsteigen kann. Auch der Kader schien bestens aufgestellt, teils mit Erstliga-erfahrenen Kickern versehen. Sollte es letztlich nicht für den Sprung in die 2. Liga reichen, haben die Waldhöfer es auswärts verspielt.
Im heimischen Carl-Benz-Stadion sind die Mannheimer eine echte Macht, haben 14 Spiele gewonnen, die Punkte einmal geteilt und nur zweimal verloren. Auswärts dagegen wollte wenig gelingen, waren die Barockstädter oft Punktelieferanten und belegen in der Tabelle einen Abstiegsplatz.
Die grundsätzlichen Ambitionen des Waldhof bleiben allerdings hoch. Allen voran Präsident und Mäzen Bernd Beetz gilt als Antreiber, nicht zuletzt auch beim Thema Stadionneubau. Das Carl-Benz-Stadion, das immerhin 27.721 Plätze bietet, und in das zu den Heimspielen im Schnitt 9.788 Fans kommen, soll durch einen Neubau ersetzt werden. Parallel dazu wurden bereits die ersten Personalien für die kommende Saison in Angriff genommen. Stürmer Pascal Sohm hat seinen Vertrag ebenso verlängert, wie Torhüter Lucien Hawryluk. Stefano Russo hingegen wechselt zum FC Viktoria Köln. Mit Marc Schnatterer wird zudem ein Routinier seine Karriere beenden.
Vom langjährigen Leistungsträger des 1. FC Heidenheim, wie auch vom im Saisonverlauf verpflichteten Daniel Keita-Ruel mag man sich in Mannheim mehr versprochen haben. Die beiden erfahrenen Profis waren zumeist Teilzeitkicker und konnten die Offensive nicht nachhaltig beleben. Das allerdings hatte auch mit der Konkurrenz zu tun, denn offensiv sind die Waldhöfer gut aufgestellt. Neben Sohm, achtmal erfolgreich, sind hier vor allem Marten Winkler und Dominik Martinovic zu nennen, die jeweils elf Tore markiert haben. Überaus treffsicher ist darüber hinaus Mittelfeldspieler Bentley Baxter Bahn mit sieben Toren und auch Fridolin Wagner, der fünfmal erfolgreich war.
Gerade im eigenen Stadion kann Waldhof enormen Druck entfachen. Gleichwohl sind die Mannheimer durchaus auch anfällig, wenn die Gäste schnell umschalten und vor dem Tor effektiv am Ball sind. Genau diese Effektivität haben die Blauen in den letzten Spielen vermissen lassen. Spielerisch hingegen konnte der VfB in den vergangenen Wochen immer wieder überzeugen und mit einer stabilen Defensive beeindrucken.
Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften übrigens 1:1. Bentley Baxter Bahn traf kurz vor Schluss für die Gäste zum schmeichelhaften Ausgleich.
Offen ist noch, mit welchem Personal die Oldenburger am Samstag auflaufen können. Patrick Möschl fehlte zuletzt angeschlagen und Patrick Hasenhüttl hat sich im Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken eine Verletzung zugezogen.
Die Blauen werden sich am frühen Freitagvormittag mit der Bahn auf den Weg nach Mannheim machen und dort auch das Abschlusstraining absolvieren.
Einmal mehr hofft der VfB in diesem wichtigen Spiel auf zahlreiche Fans und die entsprechend lautstarke Unterstützung. Tickets für den Gästeblock gibt es hier: https://vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen/
