Oldenburg/fs. Temperaturen auf Hochsommerniveau, eine tolle Kulisse und ein fulminanter Auftritt des VfB Oldenburg. Mit 2:0 haben die Blauen das Derby gegen den SV Meppen für sich entschieden und dabei ihre Fans phasenweise begeistert. Zweifacher Torschütze vor 5.371 Fans, darunter knapp 1.000 Anhänger:innen der Gäste, war Markus Ziereis, den die Emsländer nie in den Griff bekamen und die Glück hatten, dass sie die Begegnung zu elft beenden durften.
Auf insgesamt vier Positionen hatte Benjamin Duda seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen die zweite Mannschaft des Hamburger SV verändert, ihr zudem auch eine andere taktische Ordnung verpasst. Der VfB agierte mit einer Dreierkette in der Abwehr und mit zwei Stürmern – Max Wegner und Markus Ziereis. Neben dem späteren Doppeltorschützen durften diesmal auch Patrick Möschl rechts und Justin Plautz auf der linken Seite beginnen und Neuzugang Noah Plume feierte ein starkes Debüt im Trikot des VfB Oldenburg.
Schon nach wenigen Minuten wurde deutlich, wie der Plan der Blauen aussehen würde. Mit viel Tempo und Wucht wurden die Gäste regelrecht eingeschnürt. Als Folge dessen hatten Markus Ziereis und Kamer Krasniqi die schnelle Führung auf dem Fuß, doch es dauerte bis zur 8. Minute, ehe der VfB und seine Fans erstmals jubeln durften. Ein perfekter Pass in die Schnittstelle wurde für „Zier“ zur Vorlage und der setzte den Ball ins lange Eck.
Schon mit dem nächsten Angriff hätte der Bayer im VfB-Dress auf 2:0 erhöhen können, scheiterte jedoch am glänzend parierenden Bennet Schmidt. Dass der Torhüter am Ende, trotz eines groben Patzers, einer der stärksten Gästeakteure sein sollte, sagt viel über die fußballerischen Machtverhältnisse an diesem Sommerabend aus. Der VfB drängte weiter, wollte das frühe 2:0, doch Meppen fing sich und konnte den Schwung der Anfangsviertelstunde etwas bremsen. Das allerdings hat auch mit den hohen Temperaturen zu tun, denn der VfB ließ es jetzt eine Zeitlang etwas ruhiger angehen.
Vor allem die Doppelspitze Wegner/Ziereis bekamen die Gäste nie in den Griff. Beide waren viel unterwegs und wurden durch Buchtmann, Käuper oder Krasniqi sowie den häufig bis zur Grundlinie durchkommenden Möschl immer wieder gut in Szene gesetzt. Der zweite Treffer war dann allerdings einem Fehler von Bennet Schmidt geschuldet. Max Wegner hatte den Ball hoch in den Strafraum geschlagen, Schmidt schien das Spielgerät sicher zu haben, ließ es dann jedoch durchrutschen und Markus Ziereis erhöhte zum verdienten 2:0 (40. Minute).
Unmittelbar nach dem erneuten Anpfiff hätte das Spiel schon entschieden sein können, doch VfB-Debütant Noah Plume verfehlte das Meppener Tor mit einem Kopfball ganz knapp (46.). Gäste-Trainer Adrian Alipour ließ nichts unversucht. Nachdem er schon in der ersten Halbzeit den nur durch teils übermotiviertes Einsteigen auffälligen Marek Janssen hatte auswechseln müssen, schöpfte er im Spielverlauf sein Wechselkontingent aus, ohne dass es sich auf den Spielverlauf ausgewirkt hätte.
Die auffälligste offensive Szene war eine höchst überflüssige, denn Lars Spit war mit gestrecktem Bein gegen VfB-Torhüter Sebastian Mielitz eingestiegen und hatte Glück, dass Schiedsrichter Daniel Fleddermann das grobe Foulspiel nicht mit der roten, sondern nur mit der gelben Karte ahndete. Ähnlich war es auch beim eingewechselten Daniel Benke, der gegen den ebenfalls ins Spiel gekommenen Aurel Loubongo überhart agiert hatte und ebenfalls am Rand eines Platzverweises wandelte, wie auch sein Trainer nach dem Spiel anmerkte.
Chancen für die teils überforderten Gäste blieben Mangelware, der VfB dagegen hatte noch einige Möglichkeiten, das Ergebnis sogar deutlich in die Höhe zu schrauben, scheiterte jedoch mehrfach an Bennet Schmidt, der vor allem gegen Ziereis erneut glänzend parierte. Der Oldenburger Angreifer konnte es aber mit Humor nehmen, sich seinen Sohnemann schnappen und anschließend mit den Mitspielern von den Fans feiern lassen.
VfB Oldenburg: 49 Sebastian Mielitz, 3 Marcel Appiah, 6 Christopher Buchtmann, 9 Max Wegner, 10 Kamer Krasniqi, 14 Ole Käuper, 17 Patrick Möschl, 20 Marc Schröder, 24 Markus Ziereis, 26 Noah Plume, 31 Justin Plautz
Trainer: Benjamin Duda
Eingewechselt: 64. 11 Aurel Loubongo-M`Boungou für Max Wegner, 64. 4 Leon Deichmann für Ole Käuper, 70. 44 Nico Knystock für Patrick Möschl, 78. 13 Linus Schäfer für Justin Plautz, 85. 8 Drilon Demaj für Kamer Krasniqi
SV Meppen: 1 Bennet Schmidt, 4 Sander van Looy, 6 Tim Möller, 9 Lars Spit, 10 Marek Janssen, 11 Christopher Schepp, 14 Bruno Soares, 25 Felix Golkowski, 30 Daniel Haritonov, 31 Luca Prasse, 39 Yigit Karademir
Trainer: Adrian Alipour
Eingewechselt: 42. 18 Lukas Eixler für Marek Janssen, 48. 38 Daniel Benke für Sander van Looy, 60. 5 Jonas Fedl für Felix Golkowski, 85. 7 Fynn Seidel für Luca Prasse, 85. 37 Oliver Holthaus für Yigit Karademir
Tore: 1:0 Markus Ziereis (8.); 2:0 Markus Ziereis (40.)
Schiedsrichter/in: Daniel Fleddermann (Nordhorn) – Assistenten: Julian Karker (Bad Zwischenahn), Philip Eiben (Wilhelmshaven)
Zuschauer:innen: 5371 im Marschweg-Stadion
Gelbe Karte(n): Kamer Krasniqi, Marcel Appiah / Marek Janssen, Lars Spit, Daniel Haritonov, Lukas Eixler, Daniel Benke