Nachbarschaftsduell vor großer Kulisse

VfB Oldenburg trifft im Pokal auf Kickers Emden

Artikel vom 5. August 2024

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    Oldenburg/fs. Der Auftakt hätte spektakulärer kaum sein können. Vor der Rekordkulisse von 6.200 Zuschauenden hat Kickers Emden den Meisterschaftsfavoriten SV Meppen mit 1:0 bezwungen und sich damit eindrucksvoll in der Regionalliga zurückgemeldet. Entsprechend groß wird das Selbstvertrauen sein, wenn die Ostfriesen am Mittwoch, 6. August, um 18.30 Uhr im Landespokal beim VfB Oldenburg antreten.

    Das Nachbarschaftsduell ist ohnehin pikant, denn in Emden stehen gleich sieben ehemalige Oldenburger im Kader und die meisten sind beim BSV zu Leistungsträgern gereift. Das gilt allen voran für Tobias Steffen. Der erfahrene Ex-Profi hatte eigentlich gar keine guten Erinnerungen an das Emder Stadion. Bei einem Testspiel des VfB hatte sich Steffen dort einen Achillessehnenriss zugezogen, ein knappes Jahr später sollte er dann zu den Kickers wechseln und dort maßgeblichen Anteil an der jüngsten Erfolgsgeschichte haben.

    Tobi Steffen ist Taktgeber des Emder Spiels, übernimmt einen Großteil der Standards und ist darüber hinaus enorm torgefährlich. In der vergangenen Oberliga-Saison erzielte der Routinier 20 Treffer. Damit war Steffen drittbester Torschütze seiner Mannschaft, die die Liga nach Belieben dominiert hat und souverän aufgestiegen ist. Einen Makel allerdings gab es, im Pokal sind die Kickers nach einer Niederlage bei Atlas Delmenhorst früh ausgeschieden.

    Steffen ist allerdings nur einer von mittlerweile sieben Ex-Oldenburgern im Kader der Gäste. Dennis Engel, in Emden zu alter Stärke zurückgekehrt, war in der vergangenen Saison ebenso ein Aktivposten, wie Kai Kaissis und Pascal „Calli“ Steinwender. Auch der im Saisonverlauf verpflichtete Fabian Herbst sollte sich aus Sicht der Ostfriesen als Glücksgriff entpuppen. Der Innenverteidiger überzeugte nicht nur defensiv, sondern erzielte auch noch sechs Tore. Immerhin 15 Spiele absolvierte Moritz Onken, der vom VfB ausgeliehen worden war. Mittlerweile hat Emden den jungen Torhüter fest verpflichtet. Allerdings ist „Mo“ zurzeit die Nummer zwei im Tor. Der Ex-Jeddeloher Marcel Bergmann spielte zum Beginn und dürfte erstmal als Stammtorhüter in die Saison gehen. Komplettiert wurde der Oldenburger Block im Sommer durch Marten Schmidt, der zum Auftakt immerhin eingewechselt worden war.

    Der VfB trifft auf einen Gegner, der aktuell nicht nur von der Aufstiegseuphorie profitiert und jede Menge Selbstvertrauen hat. Trainer Stefan Emmerling und „Macher“ Henning Rießelmann haben eine Mannschaft geformt, die beeindruckende offensive Wucht entfachen kann. Vor allem auf dem sehr kleinen Platz im Ende können die Kickers jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen.

    Der Topfavorit aus dem Emsland fand vor der Pause kaum ein Mittel und hatte großes Glück, nicht früh mit 0:2 oder 0:3 zurückzuliegen. Dass die Gastgeber aus der Vielzahl ihrer Möglichkeiten nur einen Treffer markierten, war sicherlich ein Kritikpunkt. Nach dem Wechsel wurden die Emsländer stärker und hätten am Ende sogar ausgleichen können. Dennoch feierten die Kickers einen verdienten Sieg.

    Vor allem die Offensive beeindruckt aktuell. Neben Tobi Steffen und Calli Steinwender waren es in der vergangenen Saison allen voran Tido Steffens (27 Tore) und der wuchtige David Schiller (21), die den Unterschied ausgemacht haben. Schiller sorgt zudem mit extrem weiten Einwürfen immer wieder für Gefahr.

    „Sie sind sehr leidenschaftlich und haben einen starken Willen“, sagt VfB-Cheftrainer Fuat Kilic, der gleichwohl auch mit dem Auftritt seiner Mannschaft gegen Ottensen sehr zufrieden sein durfte. Der 5:2-Sieg des VfB schmeichelte dabei den Gästen, denn die Blauen erspielten sich eine Vielzahl von Torchancen und hätten höher gewinnen können. Die Stimmung im weiten Rund war entsprechend gut und das wird sicher auch gegen Kickers Emden der Fall sein, zumal die Gäste wohl von bis zu 400 Fans begleitet werden.  Die Vorfreude auf Seiten der Oldenburger ist groß. „Natürlich sind wir heiß, das wird ein besonderes Spiel“, sagt Rafael Brand, der „unbedingt die nächste Runde erreichen will“.

    Die Oldenburger werden am Mittwochabend übrigens in einem Pokal-Trikot auflaufen. Statt wie bislang in Weiß, wird der VfB ein anthrazitfarbenes Trikot tragen.

    Im Vorverkauf waren am Montagvormittag bereits knapp 1.300 Karten weg. Der VfB rechnet deshalb zum zweiten Flutlichtspiel der neuen Saison mit einer großen Kulisse. Dazu noch einige Hinweise:

    • Die Stadiontore öffnen um 17 Uhr.
    • Dauerkarten haben im Pokal keine Gültigkeit.
    • Um lange Wartezeiten vor den Kassen und den Eingängen zu vermeiden, weist der VfB ausdrücklich auf die Möglichkeit hin, sich Tickets online zu buchen: https://tickets-vfboldenburg.reservix.de/tickets-vfb-oldenburg-kickers-emden-in-oldenburg-stadion-am-marschweg-am-7-8-2024/e2287914
    • Online-Tickets können übrigens auch noch in der Warteschlage vor dem Eingang gebucht werden.
    • Der Parkplatz P4 steht ausschließlich Gästen aus Emden zur Verfügung, Zufahrt über den Westfalendamm.
    • Die Autobahnabfahrt Marschweg wird um 17 Uhr gesperrt.
    • Eine Sperrung des Marschwegs ist ebenfalls möglich, hier entscheidet die Polizei mit Blick auf die Situation.
    • Eine Spielübertragung im Stream wird, stand heute, im Pokal nicht angeboten.