Unglückliche Niederlage

Flensburg/fs. Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Aktuell darf der VfB Oldenburg durchaus die großen Fußballweisheiten bemühen, um die eigene Situation zu beschreiben. Vor 1.294 Fans, darunter gut 150 Oldenburgerinnen und Oldenburger, unterlagen die Blauen beim SC Weiche Flensburg mit 0:2. Zudem kassierte Innenverteidiger Anouar Adam eine fragwürdige gelbrote Karte und Pascal Richter wurde aufgrund einer Verletzung ausgewechselt.

Schon vor dem Spiel war klar, dass der Trip in den hohen Norden nicht vergnügungssteuerpflichtig werden würde. Die ohnehin lange Liste der personellen Ausfälle sollte noch um zwei weitere Namen ergänzt werden müssen. Rafael Brand (Knieprobleme) und Linus Schäfer (Fieber) mussten sich abmelden. Dafür nominierte Cheftrainer Dario Fossi mit Felix Kattau, Eser Seker und Tobias Bolte wie schon für das Spiel gegen Holstein Kiel II drei Spieler aus der U19.

Bei herbstlichem Sonnenschein zeigte das Oldenburger Aufgebot vom Anpfiff an eine gute Leistung. Defensiv stabil, versuchten die Blauen immer wieder auch offensive Akzente zu setzen. Flensburg, zuvor dreimal unterlegen, zeigte durchaus Respekt, so dass sich eine chancenarme Begegnung entwickelte. Einsatzfreudig, aber nie unfair, wurde um jeden Ball gerungen, allein Schiedsrichter Daniel Piotrowski wollte das so nicht laufen lassen. Leidtragender war zuerst Anouar Adam, der sich über einen Pfiff gegen sich durchaus nachvollziehbar beschwerte und dafür mit der gelben Karte bestraft wurde (26. Minute).  FünfMinuten später hatte Flensburgs Sandro Plechaty etwas auszusetzen und sah ebenfalls Gelb.

Der erst vor kurzem verpflichtete Drittligakicker sollte dann allerdings auch für die erste Chance der Gastgeber sorgen, doch VfB-Torhüter Liam Tiernan konnte den Distanzschuss entschärfen (33.). Weil die Gäste ihrerseits defensiv abräumten, blieb es in Halbzeit eins die einzige Möglichkeit der Flensburger, die allerdings ebenfalls geschickt das eigene Tor verteidigten.

Dennoch hätten die Blauen, jetzt ohne den zuvor sehr agilen Pascal Richter, der verletzt ausgewechselt werden musste, unmittelbar nach dem Wiederanpfiff durchaus in Führung gehen können. Ein Freistoß von Vjekoslav Taritas verfehlte das Tor allerdings knapp (47.). Auf der anderen Seite war Liam Tiernan nach einer Flanke von der rechten Seite erneut zur Stelle (54.). Zwei Minuten später lag der Ball dann jedoch im Tor des VfB. Nach einer Ecke kam Marshall Murray Ngassa Faleu zum Kopfball und traf zum 1:0 (56.).

Kurz darauf sollten die Mienen des VfB noch finsterer schauen. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld zeigte der Unparteiische Anouar Adam zum Entsetzen der Gäste erneut Gelb und schickte den Innenverteidiger vom Platz (64.).

Der VfB kämpfte, rackerte, verteidige nicht nur das eigene Tor leidenschaftlich, sondern versuchte auch immer wieder offensive Stiche zu setzen, kam allerdings zu selten in klare Abschlusspositionen. Hinzu kam, dass Daniel Piotrowski er verpasste, für nummerische Gleichheit zu sorgen. Mads Winther Albaek, in der ersten Halbzeit bereits mit Gelb verwarnt, leistete sich ein taktisches Foul, das zwingend mit Gelb hätte geahndet werden können (75.). Doch der Dänische Ex-Nationalspieler, Dreh- und Angelpunkt des Spiels der Gastgeber, durfte weiterkicken und konnte sich wenig später auswechseln lassen.

Bis in die Schlussphase hinein versuchten die Oldenburger jenen „lucky punch“ zu erzwingen, der einen verdienten Punktgewinn zur Folge gehabt hätte. Doch alles Bemühen half nicht und wenige Sekunden vor Schluss traf Dominic Hartmann zum 2:0 für die Gastgeber.