VfB erkämpft sich Auswärtsdreier

Bremer SV
Bremer SV
1 : 2
VfB Oldenburg
VfB Oldenburg
Sonntag, 13. Oktober 2024 · 15:00 UhrRegionalliga Nord, 14. Spieltag

Schiedsrichter: Fabian PorschLinienrichter: Furkan Cevdet Vardar, Florian Schwarze

Zuschauer: 1.600

90

Oldenburger gewinnen in zweifacher Unterzahl 2:1 beim Bremer SV

Spielbericht vom 13. Oktober 2024

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Bremen/fs. „Wir haben das richtig gut gemacht, das ist eine Einheit. Lasst euch feiern!“ Ein Satz von Dario Fossi, wenigen Minuten nach dem Schlusspfiff, brachte auf den Punkt, was der VfB Oldenburg in zuvor über 96 Minuten auf dem rutschigen Rasen des Panzenberg-Stadions gezeigt hatte. Leidenschaftlich, mit überragendem Kampfgeist siegten die Blauen beim Bremer SV verdient mit 2:1 und das in zweifacher Unterzahl.

    Schon vor dem Anpfiff war klar, dass in diesem Spiel weniger die technischen Finessen als Einsatz und Kampfgeist gefordert sein würden. Der Regen hatte für einen schwer bespielbaren, tiefen Boden gesorgt, der die Standfestigkeit der Protagonisten ein ums andere Mal herausfordern sollte.

    Anders als in den Vorwochen hatte Dario Fossi endlich mal wieder die eine oder andere personelle Möglichkeit mehr. Jhonny Peitzmeier kehrte ins Tor zurück, Leon Deichmann in die Innenverteidigung neben Nico Mai, dafür rückte Anour Adam auf die rechte Seite. Zudem beorderte der Cheftrainer des VfB mit Drilon Demaj einen zweiten Angreifer in den Sturm. Maßnahmen, die sich früh auszahlen sollten, denn nach nur vier Minuten hieß es 0:1.

    Aurel Loubongo war im Strafraum zu Fall gebracht worden und Schiedsrichter Fabian Porsch zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Drilon Demaj schnappte sich den Ball und traf ebenso wuchtig wie präzise zur Führung für die Gäste, die von mehr als 400 Fans lautstark angefeuert wurden.

    Vor 1.600 Zuschauerinnen und Zuschauern zeigten die Blauen in der Folge, wie sie hier gewinnen wollten. Der eigene Strafraum wurde für die Bremer und ihren Torjäger Nikky Goguadze zur Sperrzone erklärt. Zwar kam der zwölffache Torschütze wenige Minuten nach der Oldenburger Führung zum Abschluss, wirklich gefährlich wurde es für den VfB aber eher selten.

    Auf der anderen Seite hatte Pascal Wiewrodt, der an Stelle von Tobias Duffner ins Tor gekommen war, alle Hände voll zu tun. Der VfB entwickelte über lange Bälle immer wieder viel Druck. Vor allem das Zusammenspiel mit Markus Ziereis und Drilon Demaj im Zentrum, aber auch den sehr agilen Außenbahnspielern Aurel Loubongo und Vjekoslav Taritas wurde für die Gastgeber zunehmend zum Problem.

    Das hätte sich auch auf der Anzeigetafel zeigen können, denn nach einer guten Viertelstunde lag der Ball nach einer Oldenburger Ecke erneut im Bremer Tor. Doch das Schiedsrichtergespann hatte eine andere Wahrnehmung und ließ weiterspielen. Auch die nächste Szene gehört den Blauen. Adem Podrimaj rutschte der Ball beim Flanken derart gekonnt über den Schuh, dass sich die Vorlage zum Torschuss entwickelte, so dass Wiewrodt erneut seine Klasse zeigen musste (16. Spielminute).

    Längst hätten die Oldenburger hier deutlicher führen müssen. Nicht nur offensiv war es eine gute Vorstellung, vor allem auch die Abwehrleistung des VfB verdiente sich ein dickes Lob, denn im Kollektiv arbeiteten die Gäste taktisch klug und einsatzfreudig gegen den Ball, so dass der BSV sich keine nachhaltige Torchance erspielen konnte.

    Anders der VfB, der durch Leon Deichmann und Drilong Demaj, jeweils nach Eckbällen, zu gefährlichen Abschlüssen kam (17. Minute). Das Auslassen der Chancen sollte im gefälligen Tun der Oldenburger der einzige Malus bleiben. So auch in der 25. Minute. Einmal mehr war der für seinen Gegenspieler zu schnelle Loubongo von links in den Strafraum gerauscht und hatte für Demaj abgelegt, doch dessen Schuss verfehlte das Ziel knapp. Vier Minuten später stand dann erneut Wiewrodt dem zweiten Oldenburger Tor im Weg. Markus Ziereis hatte perfekt für Vjekoslav Taritas abgelegt, der sich gleich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte, mit seinem Schuss aber am Torhüter der Hansestädter hängen bleiben sollte.

    Dass es zur Pause beim 0:1 blieb, war schlussendlich auch dem über lange Strecken fast beschäftigungslosen Jhonny Peitzmeier zu verdanken, denn kurz vor dem Pausenpfiff kam Goguadze doch einmal gefährlich zum Abschluss, doch der VfB-Torhüter war zur Stelle.

    Nach dem Wechsel sollte sich das Spiel verändern. Der VfB stand jetzt tiefer, war noch mehr darauf bedacht, das eigene Tor zu verteidigen und tat das mit Erfolg. Wirklich gefährlich wurden die Bremer selten bis gar nicht, weil ihre offensiven Bemühungen immer wieder abgeblockt oder bereits im Ansatz entschärft wurden.

    Dennoch kam der BSV nach gut 60 Minuten zu einer Großchance. Goguadze wurde zum Nutznießer eines langen Passes gegen die aufgerückten Oldenburger und konnte auch abziehen, doch bevor der Schuss das Tor überhaupt erreichen konnte, rauschte Nico Knystock heran und konnte zur Ecke klären.

    Dass es bis in die Nachspielzeit hinein noch sehr spannend werden sollte, nahm seinen Ursprung nach 63 Minuten. Leon Deichmann kassierte eine gelbe Karte. Wenige Minuten später sollte sich das rächen, der Grund war allerdings nicht einem Foulspiel geschuldet. Anouar Adam, der zuvor als konsequenter Abräumer brilliert hatte, setzte den Ball filigran zum 0:2 ins Tor (69.). Der Jubel kannte jetzt keine Grenzen mehr, kollektiv stürmten die Oldenburger in Richtung ihrer Fans und für zwei Sekunden feierte „Deichi“ die erhoffte Vorentscheidung auf dem Zaun. Das allerdings erlauben die Statuten nicht, so dass der Innenverteidiger von Schiedsrichter Fabian Porsch erneut mit Gelb verwarnt wurde und deshalb vorzeitig vom Platz musste (71.).

    Damit nicht genug, denn in einem zunehmend ruppiger werdenden Spiel sollte auch Nico Knystock die zweite Gelbe kassieren, wenngleich das wohl niemand im Stadion wirklich nachvollziehen konnte. Der Schiedsrichter lastete dem bereits verwarnten Verteidiger an, er habe bei einem Einwurf zu lange mit der Ausführung gezögert (79.).

    Dario Fossi reagierte in der Folge mit einigen Wechseln, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Das geschrumpfte VfB-Ensemble kämpfte tapfer, war zudem nicht nur auf das Verteidigen fokussiert, sondern fand immer wieder Gelegenheit zum schnellen Ballvortrag.

    Die Bremer ihrerseits warfen natürlich alles nach vorn und tatsächlich, nach 91 Minuten hieß es 1:2. Nach einer Ecke hatte Jonas Kühl mit einem Distanzschuss getroffen. Mehr war für die Gastgeber dann allerdings nicht drin, weil der VfB weiterhin leidenschaftlich um jeden Grashalm kämpfte und sich so die drei Punkte verdiente. Entsprechend groß war die Freude nach dem Schlusspfiff, als Fans und Mannschaft endlich mal wieder gemeinsam feiern durften.