VfB feiert wichtigen Sieg

Schiedsrichter: Florian LisiakLinienrichter: Jannik Schneider, Paul Jasper Albrecht
Zuschauer: 2.310
Oldenburger gewinnen gegen Norderstedt 2:0
Spielbericht vom 9. November 2024
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Oldenburg/fs. Frust und Jubel liegen im Fußball oft nah beeinander, selbst auf Seiten des Siegs. Während seine Mannschaftskameraden ihrer Freude über das ungemein wichtige 2:0 des VfB Oldenburg über Eintracht Norderstedt freien Lauf ließen, hatte Leon Deichmann Mühe, seinen Ärger formgerecht zu verbalisieren. Aus gutem Grund, denn für ihn war das Spiel vorzeitig zuende.
Natürlich stand viel auf dem Spiel in diesem Kellerduell zwischen dem Tabellenletzten und dem Vorletzten. Dass beide Mannschaften aktuell in höchst unerfreulichen Regionen unterwegs sind, hat seinen Grund auch in der personellen Situation. Fast wöchentlich schlägt das Verletzungspech in Norderstedt und Oldenburg zu. Improvisation ist gefragt, bei VfB-Trainer Dario Fossi genauso wie bei seinem Norderstedter Kollegen Jean-Pierre Richter.
Der Oldenburger Fußballlehrer hatte im Vergleich zum 1:1 gegen den TSV Havelse den gesperrten Nico Mai und den verletzten Anouar Adam zu ersetzen. Zudem hatte Aurel Loubongo in der Woche vor dem Spiel kaum trainieren können und nach anfänglich auf der Bank Platz. Adem Podrimaj, Ermal Pepshi und Markus Ziereis rückten dafür in die Startelf, die taktisch im 4-2-3-1 ausgerichtet war.
Schiedsrichter Florian Lisiak hatte den Kick gerade erst angepfiffen, da musste Jhonny Peitzmeier direkt zeigen, dass er zu den herausragenden Torhütern der Liga zählt. Falk Christopher Gross hatte von der rechten Seite aus kräftig abgezogen und das linke untere Eck anvisiert, der Oldenburger Torhüter tauchte allerdings reaktionsschnell ab und verhinderte einen frühen Rückstand (2. Spielminute).
Der VfB brauchte einige Minuten, um die Nervosität abzustreifen. Defensiv standen die Blauen zwar sicher, nach vorne allerdings war das Tun durchaus verhalten. Dennoch hätte es auch im Nordersteder Kasten früh „klingeln“ können. Patrick Möschl, erneut rechts offensiv aufgeboten, hatte sich mit Tempo an die Grundlinie gespielt und scharf nach Innen gepasst. Der starke Vejkoslav Taritas kam vor seinem Gegenspieler zum Abschluss, doch seinen Schuss ins untere rechte Eck konnte Fynn-Lukas Hegerfeldt reaktionsschnell zur Ecke lenken (11.).
Die Oldenburger blieben in der Folge die gefährlichere Mannschaft. Ihre Chancen allerdings resultieren weniger aus gelungenen Spielzügen, sondern vor allem aus diesmal gefährlicheren Standardsituationen. Ein Freistoß von Vejkoslav Taritas verfehlte ebenso knapp das Tor (19.), wie Adem Podrimaj (21.) und Markus Ziereis (32.) mit dem Kopf. Das 0:0 zur Pause war für die spielerisch durchaus ansprechend agierenden Norderstedter deshalb eher glücklich.
Beide Trainer schickten ihre Riege unverändert zurück auf den Rasen. Das Spiel allerdings sollte sich verändern, denn die Blauen gingen jetzt mehr Risiko, waren noch griffiger, noch offensiver und suchten ihre Chance aus dem Spiel heraus. Das sollte Erfolg haben. Vor Wochenfrist hatte Patrick Möschl seinen ganz persönliche Torflaute nach sieben Jahren beendet und offenbar Gefallen am Treffen gefunden. 58 Minuten waren absolviert als der Kapitän zur Stelle war und zur wichtigen Führung traf.
Die zuvor fast bemüht-gezwungen wirkende Stimmung im weiten Rund war jetzt regelrecht losgelöst und die Fans feierten das 1:0 noch, da lag der Ball erneut im Tor. Aurel Loubongo, Sekunden zuvor eingewechselt, war von Vejkoslav Taritas mit einem perfekten Steckpass auf die Reise geschickt worden und der schnelle Stürmer ließ sich nicht lange bitten und erhöhte auf 2:0 (61.).
Die Entscheidung? Tendenziell auf jeden Fall, denn die eher überschaubaren offensiven Bemühungen der Eintracht hatte vor allem auch ihren personellen Grund. Ganz viele Alternativen hatten die Gäste schlicht nicht auf der Bank. Wirklich gefährlich wurde es eher selten, etwa in der 69. Minute, durch einen Schuss von Nick Selutin.
Damit nicht genug, denn kurze Zeit später war das Spiel für Moritz Maximilian Niemann vorbei. Er hatte sich eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Der VfB steuerte auf einen sicheren Sieg zu, dachte wohl die meisten der noch immer sangesfreudigen 2.310 Zuschauerinnen und Zuschauer, die dann doch noch zittern mussten.
Die Eintracht versuchte es über die rechte Seite und plötzlich rasselten Dane Kummerfeld und Leon Deichmann zusammen. Der Oldenburger wurde dabei von seinem Gegenspieler mit dem Arm im Gesicht erwischt und krümte sich vor Schmerzen auf dem Grün. Freistoß für den VfB? Falsch. Schiedsrichter Florian Lisiak interpretierte die Szene als Foul von Deichmann und zeigte dem bereits verwarnten Oldenburger die zweite gelbe Karte. Der Innenverteidiger war fassungslos und hatte sichtbare Mühe, das zu verbergen. „Wo soll ich denn hin, ich kann mich doch nicht auflösen“, lautete sein treffender Kommentar.
In Unterzahl schaltete der VfB in den Abwehrmodus und brachte schlussendlich den ebenso wichtigen, wie auch verdienten Sieg über die Ziellinie. „Wir werden stabiler“, freute sich Dario Fossi nach dem Spiel, wissend, dass er auch in der nächsten Woche personell wieder umstellen muss.