VfB muss Reserven anzapfen

Oldenburger spielen am Samstag bei Phönix Lübeck
Artikel vom 8. August 2024
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Oldenburg/fs. Die Blicke gingen ins Leere. Hängen Schultern. Frust pur. Die Pokal-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Kickers Emden hat beim VfB Oldenburg Spuren hinterlassen. Nicht nur mental. Das macht die nächste Aufgabe nicht einfacher. Schon am Samstag, um 15 Uhr, wartet ein frischer 1. FC Phönix Lübeck auf einen angeschlagenen VfB. Die Oldenburger werden also ihre Reserven anzapfen müssen.
Abzuwarten ist, auf wen Cheftrainer Fuat Kilic und seine Trainerkollegen am Samstag bauen können. Nico Mai hat sich im Spiel gegen Ottensen verletzt, fehlte bereits gegen Emden. Der Einsatz von Linus Schäfer ist ebenfalls fraglich. Er humpelte am Mittwochabend mit dick bandagierten Oberschenkel aus dem Stadion. Marc Schröder und Jason Tomety-Hemazro waren ebenfalls angeschlagen und ein Comeback-Zeitpunkt von Drilon Demaj steht aus. „Wir müssen die Situation annehmen, schnellstmöglich regenerieren und schauen, wie wir das alles kompensieren“, sagt Fuat Kilic.
Weil das Spiel auf Anordnung der Polizei um einen Tag vorgezogen werden musste, fehlt den Oldenburgern noch mehr Zeit, um sich zu erholen. Das macht die Aufgabe beim Tabellendritten der vergangenen Saison nicht einfacher. Zwar haben die Lübecker mit Vejkoslav Taritas und Julian Meier, die beide zum VfB Oldenburg gewechselt sind, sowie mit Haris Hyseni, der jetzt für den SV Drochtersen/Assel stürmt, einige Leistungsträger verloren, Trainer Christiano Adigo kann dennoch auf einen eingespielten Stamm bauen.
Das gilt vor allem für die Abwehr. Vor Torhüter Carl Leonhardt verteidigen mit Kevin Ntika und Obinna Iloka zwei physisch starke Innenverteidiger. Im Zentrum gibt Johann Berger den Takt vor, offensiv sorgt vor allem Leander Fritzsche für Gefahr. Allerdings plagt sich der Stürmer derzeit mit muskulären Problemen. Das Potenzial zum Leistungsträger hat fraglos Neuzugang Fabio Maiolo, der von Teutonia Ottensen verpflichtet worden ist.
Trotz ihrer unstrittigen Spielstärke haben die selbsternannten Adler den Saisonstart verpatzt. Am ersten Spieltag mussten sie zuschauen. Weil das Stadion Buniamshof nicht zur Verfügung stand, wurde die Begegnung gegen Kickers Emden verlegt. Das Auswärtsspiel bei Blau Weiß Lohne haben die Lübecker mit 0:2 verloren und im Landespokal unterlagen sie im prestigeträchtigen Derby beim Stadtnachbarn VfB mit 1:2.
Ein großes Thema ist das allerdings alles nicht, denn auf Phönix wartet ein echter Saisonhöhepunkt. In der ersten Runde des DFB-Pokals treffen die Hansestädter auf Borussia Dortmund. Lange wurde um einen Spielort gestritten, denn der Buniamshof ist dafür nicht geeignet. Nachbar VfB wollte das vereinseigene Stadion nicht in Gänze zur Verfügung stellen, so dass jetzt im Hamburger Volksparkstadion angepfiffen werden soll.
Da kann die Konzentration auf den Liga-Alltag schon mal ein wenig verloren gehen. Spielerisch zählt Phönix sicherlich zu den besseren Mannschaften der Liga. Wie gut die Adler im Buniamshof kicken können, hat der VfB in der vergangenen Saison erfahren müssen, denn er kassierte eine 1:5-Niederlage. Das allerdings ist eben Vergangenheit. Gelingt es den Oldenburgern ihre spielerische Klasse aus dem Spiel gegen Ottensen zu wiederholen und zeigen sie erneut so eine starke Moral wie gegen Kickers Emden, ist auch beim 1. FC Phönix was drin.
VfB-Fans, die ihre Mannschaft begleiten, finde hier alle wichtigen Informationen:
https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen