Derby erstmals unter Flutlicht
VfB Oldenburg trifft auf den SV Meppen
Artikel vom 23. August 2024
Der Vorbericht wird präsentiert von:
Oldenburg/fs. Ausgerechnet vor dem ewig jungen Derby-Klassiker zwischen dem VfB Oldenburg und dem SV Meppen hat das Verletzungspech bei den Blauen wieder zugeschlagen. Wenn am Samstag, um 18 Uhr im Marschwegstadion angepfiffen wird, werden bei den Gastgebern zahlreiche bekannte Namen fehlen. Dennoch ist die Lust auf das Nachbarschaftsduell vor einer tollen Kulisse natürlich groß, zumal in Oldenburg erstmals unter Flutlicht gespielt wird.
Der SV Meppen ist der Meisterschaftsfavorit Nummer eins in der Regionalliga Nord. Das zumindest meinen 15 der 18 Trainer, die vom Kicker Sportmagazin befragt worden sind. Wirklich überraschend ist das nicht. Immerhin konnten die Verantwortlichen die Mehrzahl ihrer Leistungsträger halten und den Kader verstärken.
Der Start in die neue Saison war dann allerdings alles andere als erfolgreich. Einem 1:1 gegen den stark einzuschätzenden SC Weiche Flensburg folgten ein 0:1 bei Kickers Emden und ein 0:0 gegen die SV Drochtersen/Assel. Als die Mannschaft im NFV-Pokal gegen den VfL Osnabrück mit 0:1 unterlag, kam es zum Knall. Trainer Adrian Alipour, der die Mannschaft erst vor knapp einem Jahr übernommen hatte, musste gehen. Eine bittere Pille für den Inhaber der UEFA-A-Lizenz, der den SVM in der vergangenen Saison zur Vizemeisterschaft und in den DFB-Pokal geführt hat.
Die sportliche Entwicklung sei gefährdet, begründete David Vrzogic, Sportlicher Leiter des SV Meppen, die Entscheidung. Einen Nachfolger haben die Emsländer in den eigenen Reihen gefunden, der bisherige Übergangskoordinator und U17-Trainer Lucas Beniermann übernahm das Traineramt und soll den SV Meppen Richtung Tabellenspitze führen.
Seine Premiere ging schief. Vor ausverkauftem Haus unterlagen die Emsländer im DFB-Pokal dem Zweitligisten Hamburger SV überaus deutlich mit 1:7. Daran allerdings wird der A-Lizenz-Inhaber sicher nicht gemessen. Vielmehr geht es um die kontinuierliche Entwicklung der Mannschaft in der Liga und hier haben die Emsländer in dieser Woche ein erstes Zeichen gesetzt. Der Bremer SV wurde mit 5:0 besiegt.
Das Potenzial des sehr jungen Kaders ist groß. Für Beniermann wird es darum gehen, das Können seiner Truppe dauerhaft abzurufen. Auf ganz viel Routine kann der 34-Jährige dabei allerdings nicht bauen. Mit Willi Evseev (32 Jahre), der im zentralen Mittelfeld den Takt vorgibt, ist nur ein Spieler älter als 30 Jahre. Andere Leistungsträger hingegen sind teils Anfang bis Mitte 20, wie Torhüter Julius Pünt (20), Innenverteidiger Luis Sprekelmeyer (22) oder die beiden Stürmer Christopher Schepp (24) und Marke Janssen (27).
Dieses Duo hatte in der vergangenen Saison maßgeblichen Anteil am Erfolg. Janssen erzielte in 33 Ligaspielen 20 Tore und legte 8 Treffer auf. Schepp wiederum war in 31 Spielen selbst 18 Mal erfolgreich und steuerte 10 Vorlagen bei. Das System der Emsländer war dabei denkbar einfach. Die beiden wuchtigen Angreifer wurden mit langen Bällen in Szene gesetzt und zogen aus jeder erdenklichen Position ab. Mit Leon Demaj, dem älteren Bruder von VfB-Spieler Drilon Demaj, wurde im Sommer ein weiterer erfahrener Offensivspieler verpflichtet.
Doch die Konkurrenz hatte sich auf das Meppener System gut eingestellt, zudem ließen die sonst so treffsicheren Angreifer einige gute Möglichkeiten aus. Der neue Trainer wird daran arbeiten, dass die Mannschaft diese Probleme in den Griff bekommt. Die individuelle Klasse ist ohne Zweifel groß genug, um die Prognose der Trainer zu erfüllen. Das hat sich am Mittwoch gezeigt und natürlich will man auch aus Oldenburg drei Punkte entführen.
Der VfB wird Einwände erheben, alles tun, um den zweiten Heimsieg der noch jungen Saison zu erspielen. Doch vor dem Anpfiff sind die Sorgen der Oldenburger groß. Bereits vor dem Spiel in Lohne musste Mannschaftskapitän Christopher Buchtmann passen. Er hat sich eine Kreuzbandverletzung zugezogen und wird einige Monate ausfallen. Im Spiel selbst wurde Pascal Richter dann derart übel von den Beinen geholt, dass er sich eine Schulterverletzung zugezogen hat. Mit Nick Otto, Nico Mai oder Linus Schäfer fehlen bereits seit einigen Wochen Spieler, die allesamt Startelfpotenzial haben.
Cheftrainer Fuat Kilic bleibt dennoch zuversichtlich, zumal seine Mannschaft, trotz der Niederlage, in Lohne kämpferisch überzeugt hat. Allein das große Manko der bisherigen Spiele blieb bestehen, die Oldenburger machen zu wenig aus ihren Möglichkeiten.
Die Statistik spricht immerhin für den VfB, der von 31 Duellen 16 gewonnen hat. Sechs Spiele endeten unentschieden, neun Spiele konnte der SVM gewinnen. In der vergangenen Saison hieß es im Marschwegstadion 2:0 für die Gastgeber, das Rückspiel endete mit 3:2 für die Hausherren.
Noch einige Infos zum Spiel:
- Anpfiff um 18 Uhr, die Stadiontore öffnen um 16.30 Uhr.
- Um lange Wartezeiten vor den Kassen und den Eingängen zu vermeiden, weist der VfB ausdrücklich auf die Möglichkeit hin, sich Tickets online zu buchen:
https://tickets-vfboldenburg.reservix.de/tickets-vfb-oldenburg-sv-meppen-in-oldenburg-stadion-am-marschweg-am-24-8-2024/e2271123 - Achtung: Der Parkplatz P4 (unter der Autobahn, hinterer Teil) ist Gästen aus dem Emsland vorbehalten. Der Parkplatz P3, Zufahrt über den Marschweg, ist gesperrt.
- Die Autobahnabfahrt Marschweg wird ab 16.30 Uhr gesperrt.
- Eine Sperrung des Marschweg ab 16.30 Uhr ist wahrscheinlich.