Rekordverdächtiger Aufsteiger

VfB Oldenburg erwartet Werder Bremen II

Artikel vom 28. August 2024

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. An den 28. Juli dieses Jahres wird man bei Werder Bremen II nur ungern denken und vermutlich auch noch ungläubig den Kopf schütteln. Ein 3:4 beim TSV Havelse im Auftaktspiel der Regionalliga-Saison bedeutete die erste Niederlage der Bremer Jungprofis nach zuvor 32 Pflichtspiel-Siegen in Serie. Am Freitag, um 18.30 Uhr trifft der VfB Oldenburg auf die grün-weißen Nachbarn, die einige alte Bekannte mitbringen dürften.

    Der Abstieg in die Bremen-Liga war so unglücklich, wie überraschend. In der vorletzten Saison reichte es für Werder Bremen II nicht zum Klassenerhalt und das hatte nicht nur sportliche Gründe. Doch der Ärger darüber ist längst vergessen, denn die Nachwuchs-Profis haben die vergangene Saison genutzt, um die innerstädtische Konkurrenz schwindelig zu spielen und Rekorde aufzustellen.

    30 Spiele, 30 Siege, also ohne auch nur einen einzigen Punkt abzugeben, sind die Grün-Weißen Meister geworden. Dabei erzielte die Mannschaft von Trainer Christian Brand, zwischen 1991 und 1993 Zweitligaprofi bei VfB Oldenburg, eindrucksvolle 213 Tore und kassierte nur deren 17. Der Modus wollte es, dass die Bremer als Meister auch noch eine Aufstiegsrunde zu absolvieren hatten, doch auch hier waren sie nicht aufzuhalten und machten die Rückkehr in die Regionalliga souverän perfekt.

    Maßgeblichen Anteil am sportlichen Erfolg hat ein alter Bekannter. Maik Lukowicz, von Teutonia Ottensen an die Weser zurückgekehrt, traf praktisch wie er wollte. Am Ende wurden für den mittlerweile 29-Jährigen 50 Treffer notiert. In lediglich vier Spielen blieb der Angreifer ohne eigenes Tor. „Luko“, der für den VfB Oldenburg in 83 Spielen auch 23 Tore erzielt und acht Treffer vorbereitet hat, macht in der Regionalliga genauso weiter. Fünf Spiele, fünf Tore lautet die Bilanz des werdenden Vaters, der natürlich der Zielspieler in der Bremer Offensive ist.

    Darüber hinaus baut Christian Brand, der als Trainer zuvor nicht nur im Bremer Nachwuchs, sondern auch als Co-Trainer in der Bundesliga und als verantwortlicher Trainer bei Hansa Rostock, Jahn Regensburg und in Luzern gearbeitet hat, auf eine Mischung aus wenigen Routiniers und vielen jungen Talenten, zu denen auch Ben Ostermann zählt. Der junge Oldenburger wechselte im Sommer aus der U19 von der Hunte an die Weser und kämpft hier um Einsatzminuten.

    Neben Maik Lukowicz zählt noch ein anderer Ex-Oldenburger zum Führungszirkel der Bremer. Torhüter Sebastian Mielitz wurde ebenfalls an die Weser zurückgeholt, um die jungen Mitspieler anzuleiten und durchaus auch noch selbst zwischen den Pfosten zu stehen. In den ersten beiden Spielen war „Miele“ für Werder am Ball. Gut möglich, dass er in Oldenburg erneut für die Anfangsformation nominiert wird.

    Mit vier Punkten aus fünf Spielen war der Start der Nachwuchsprofis nicht überdurchschnittlich gut. Beim Auftaktspiel in Havelse verspielten die Bremer eine 3:1-Führung und unterlagen 3:4. Es folgten ein 1:1 gegen Eintracht Norderstedt und ein 3:1-Sieg bei Teutonia Hamburg. Dann allerdings setzte es ein deutliches 1:5 bei Kickers Emden und ein 3:4 gegen Blau Weiß Lohne. Dabei wurde allerdings deutlich, dass die Bremer über beeindruckenden Kampfgeist verfügen. Lohne führte bereits 4:1, ehe Werder noch verkürzen konnte und nur knapp einen Punkt verpasste.

    In der Defensive setzt Christian Brand zumeist auf David Kébé, der noch keine Pflichtspielminute verpasst hat, sowie Mannschaftskapitän Cimo Röcker. Beide verteidigen zentral, links ist David Igboanugo gesetzt, rechts spielt Ole Schulz.

    Im defensiven Mittelfeld werden mehrheitlich Paul Bellmann und Mikail Polat nominiert. Zentral agiert Lennart Johanns, offensive Akzente soll Ricardo-Felipe Schwarz setzen.

    Der Japaner Kein Santo könnte Linksaußen auflaufen, Jannic Ehlers auf der rechten Seite spielen. Fixpunkt im Angriff ist Maik Lukowicz, der seine Treffsicherheit in die neue Saison mitgenommen hat und mit fünf Toren die interne Torjägerliste anführt.

    Der VfB muss sich auf einen spielerisch starken, taktisch gut geschulten Gegner einstellen, der defensiv zwar Lücken bietet, offensiv aber viel Torgefahr auf den Rasen bringt, allen voran durch „Luko“, der an alter Wirkungsstätte natürlich gern auftrumpfen möchte.

    VfB-Cheftrainer Fuat Kilic wird sich aktuell natürlich nicht nur mit dem Gegner auseinandersetzen, sondern vor allem erstmal schauen, auf wen er am Freitagabend zurückgreifen kann. Mit Nick Otto (Knöchelfraktur), Christopher Buchtmann (Kreuzbandriss), Pascal Richter (Schulterverletzung), Nico Mai und Linus Schäfer (beide Muskelbündelriss) sowie Leon Deichmann (Schambeinverletzung) und Ermal Pepshi (Aussenbandriss) sind sieben Spieler sicher nicht im Aufgebot. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Patrick Möschl.

    Immerhin, mit Adem Podrimaj steht bereits ein Neuzugang zur Verfügung. Der Mittelfeldspieler ist am Montag ins Training mit der Mannschaft eingestiegen. In den vergangenen Wochen hatte er sich zudem in Hannover fit gehalten und brennt jetzt natürlich auf sein Debüt im VfB-Trikot. Nicht weniger motiviert ist Aurel Loubongo, dessen Spielberechtigung am Mittwochnachmittag eingetroffen ist und der natürlich auch kaum darauf warten kann, endlich wieder über den Rasen des Marschwegstadion zu flitzen.

    Gegen die spielerisch starken Bremer Jungprofis wird der VfB einmal mehr seinen ganzen Kampfgeist in die Waagschale werfen und jene Leidenschaft zeigen müssen, die unsere Blauen auch gegen den SV Meppen eingebracht haben. Die Stadiontore öffnen am Freitag um 17 Uhr. Tickets im Vorverkauf gibt es online hier:

    https://tickets-vfboldenburg.reservix.de/tickets-vfb-oldenburg-sv-werder-bremen-ii-in-oldenburg-stadion-am-marschweg-am-30-8-2024/e2271125