Gastspiel beim Aufsteiger

VfB Oldenburg spielt erstmals beim SV Todesfelde

Artikel vom 5. September 2024

Der Vorbericht wird präsentiert von:

Oldenburg/fs. Vor knapp fünf Jahren war der Aufstieg noch kein Thema. Zwar waren die Kicker des SV Todesfelde zum Zeitpunkt des Corona-bedingten Saison-Abbruchs zum Meister erklärt worden, in die Regionalliga aufsteigen wollte der Verein aus der Nähe von Bad Segeberg allerdings nicht. Die Zurückhaltung war den Strukturen geschuldet. Doch das ist Geschichte. Mittlerweile sind die Gelb-Blauen in der vierten Liga angekommen und treffen dort am Samstag, um 15 Uhr auf den VfB Oldenburg. Es ist das erste Aufeinandertreffen beider Clubs.

Der sportliche Erfolg des Sportverein Todesfeld ist nicht etwa ein Zufall, sondern vielmehr das Ergebnis konsequenter Arbeit. In den vergangenen Jahren entwickelten erst Sven Tramm und seit zwei Spielzeiten Björn Sörensen eine Oberliga-Spitzenmannschaft. Dreimal konnte der SVT den Titel gewinnen. Vor dreiei Jahren mussten die Todesfelder in der Aufstiegsrunde noch Kickers Emden und den Bremer SV vorbeiziehen lassen. In der vergangenen Saison war es dann endlich so weit. Hinter Werder Bremen gelang dem SVT der Sprung in die Regionalliga.

Von einem Abenteuer war die Rede, gleichwohl verleitete das die Verantwortlichen nicht dazu, auch abenteuerliche Dinge zu tun. Das kleine Stadion war längst erweitert worden. 1.500 Fans finden dort mittlerweile Platz, knapp 500 kamen durchschnittlich zu den ersten Spielen. Der Aufstiegskader wurde weitestgehend zusammengehalten und bei der Suche nach Verstärkungen wurden die Verantwortlichen beim großen Nachbarn VfB Lübeck fündig. Mirko Boland, bei den Grün-Weißen nicht mehr gewollt, wurde als Führungsspieler verpflichtet und wird dieser Erwartungshaltung bislang auch gerecht.

Sportlich mag die Regionalliga-Saison einem Abenteuer gleichkommen, in personeller und wirtschaftlicher Hinsicht geht man in Todesfelde ein solches nichts ein. Stattdessen blieben die Verantwortlichen sich treu, verpflichteten neben Boland in erster Linie Spieler aus der Region und junge Talente.

Körperlich robust, defensiv kompakt und engagiert gegen den Ball arbeitend, so oder ähnlich dürfte eine Beschreibung des Todesfelder Tuns wohl ausfallen. Die Ergebnisse zeigen auf jeden Fall, dass der Aufsteiger nicht nur mitspielen, sondern beim Thema Klassenerhalt Ansprüche anmelden kann. Schon im Auftaktspiel beim VfB Lübeck unterlagen die Gäste nur knapp mit 1:2. Die folgenden 0:1-Niederlagen gegen den TSV Havelse und bei Eintracht Norderstedt machten dann deutlich, wo es noch hapert. Offensiv hatten der Aufsteiger Probleme, die sich auch beim jeweiligen 1:3 bei Phönix Lübeck und gegen Kickers Emden fortsetzen sollten. Doch ausgerechnet am vergangenen Wochenende ist der Knoten geplatzt.

Die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen zeigte in Lohne nicht nur ihre gewohnte defensive Stabilität, sondern war vor allem im Angriff enorm effektiv. Morten Liebert, Rafael Krause und Martin Weidemann trafen zum ersten Regionalliga-Sieg des SV Todesfelde, der gezeigt hat, dass er mithalten kann. Jetzt will der Aufsteiger gegen den VfB Oldenburg auch zuhause jubeln. Auf die Blauen wartet folglich kein Spaziergang, das Gegenteil dürfte der Fall sein.

Im Tor war bislang Fabian Landvoigt gesetzt. Vor dem 30-Jährigen verteidigt meist eine Viererkette mit Maximilian Musci, Moritz Achterberg, Christian Rave und Paul Merseburg. Alternativ kann Björn Sörensen in der Innenverteidigung auch auf den erfahrenen Kai Fabian Schulz zurückgreifen. Der 1,90  Meter große Abwehrspieler zählt neben Boland zu den erfahrensten Spielern im Kader, denn Schulz absolvierte fast 150 Regionalligaspiele und war auch in der 2. und 3. Liga am Ball.

Im Mittelfeld gibt natürlich Mirko Boland den Takt vor. Unterstützt wird er dabei durch den ebenfalls erfahrenen ehemaligen polnischen U-Nationalspieler Marco Drawz. Für offensive Akzente hinter den Spitzen kann Mats Klüver sorgen, während Rafael Krause, Til Weidemann oder Yasin Varol einen Dreier-Angriff bilden. Alternativ steht hier auch der körperlich wuchtige Morten Liebert zur Verfügung.

Der VfB muss sich auf einen kampfstarken Gegner einstellen, der mit dem ersten Saisonsieg natürlich jede Menge Selbstvertrauen gesammelt hat. Für die Oldenburger wird es darauf ankommen, die physisch starke Angriffsreihe der Todesfelder in den Griff zu bekommen und selbst immer wieder offensive Szenen zu kreieren.

Offen ist, auf wen Trainer Frank Löning am Samstag bauen kann. Die personelle Situation hat sich in dieser Woch zwar verbessert, aber noch längst nicht entspannt. Zwar konnten Patrick Möschl, Pascal Richter, Linus Schäfer und Nico Mai nach teils längerer Ausfallzeit wieder trainieren, ob es aber schon für einen Einsatz am Samstag reicht, ist offen. Dennoch werden die Blauen natürlich alles tun, um drei Punkte aus dem hohen Norden mitzubringen.

Alle wichtigen Infos für mitreisende Fans gibt es hier: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen