Knifflige Aufgabe auf Kunstrasen

VfB spielt am Sonntag im Stadion Hoheluft beim HSV

Artikel vom 20. September 2024

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Die Stimmung ist spürbar besser geworden nach dem klaren 4:0-Sieg des VfB Oldenburg über den FC St. Pauli II. Damit die gute Laune auch anhält, wollen die Blauen am Sonntag, um 13 Uhr nachlegen. Die Aufgabe beim Hamburger SV II hat es allerdings in sich und das hat nicht allein mit dem Gegner zu tun, denn angepfiffen wird auf Kunstrasen.

    Weil die Nachwuchsprofis keine eigene sportliche Heimat haben, da die Anlage in Eimsbüttel umgebaut wird, weichen sie derzeit ins altehrwürdige Stadion Hoheluft aus. Hier allerdings kicken nicht nur die Schützlinge von Trainer Loïc Favé, sondern eine ganze Reihe von Vereinen, angefangen bei den Hausherren von Victoria Hamburg bis hin zum Regionalliga-Konkurrenten Teutonia Ottensen 05. Möglich ist das, weil im Stadion seit einigen Jahren ein Kunstrasen liegt, der allen voran den Gastmannschaften selten Freude bereitet. Die Oldenburger haben sich entsprechend vorbereitet, trainierten am Freitag und Samstag auf dem Kunstrasen beim Öffentliche Jugendleistungszentrum.

    Doch es ist nicht allein der ungewohnte Untergrund, der für einen anspruchsvollen Nachmittag sorgen wird. Die Tabelle weist den HSV zwar aktuell als Achtzehnten aus, doch das mag so gar nicht zum Potenzial der Jungsprofis passen, die eine enorme physische Wucht auf den Platz bringen, es aber an Kontinuität vermissen lassen. Hinzu kommt, dass der HSV II bislang nur drei von insgesamt acht Spielen zuhause austragen konnte.

    Die Bilanz ist unstrittig ausbaufähig. Ein Sieg und zwei Unentschieden sind für die Kicker von der Elbe notiert, deren Leistungen enorm schwanken. Der Start mit einem 0:3 beim Bremer SV ging daneben und ein 0:6 gegen den TSV Havelse steht einem 5:2 über Teutonia Ottensen gegenüber. Mit einem 1:1 bei Phönix Lübeck haben die Hamburger sicher überrascht und auch ein 2:2 in Jeddeloh ist so schlecht nicht. Zuletzt allerdings gab es keine Punkte. Gegen Kicker Emden hieß es nach zwischenzeitlicher Führung am Ende 1:2 und bei Blau Weiß Lohne 2:3.

    Es sind die wenig außergewöhnlichen Schwierigkeiten, die eine sehr junge Mannschaft im Herrenfußball regelmäßig zeigt, die auch dem HSV II Probleme bereiten. Dabei kann Loïc Favé durchaus auf Spieler zurückgreifen, die schon einige Erfahrungen mitbringen. Das gilt zu allererst für Angreifer Daouda Beleme, der in der 3. Liga bereits für den FC Ingolstadt und den VfB Lübeck gespielt hat. In Lohne kamen zudem mit Anssi Suhonen und William Mikelbrencis zwei Spieler zum Einsatz, die nominell zum Zweitligakader zählen.

    Einstellen müssen sich die Blauen allen voran auf einen körperlich beeindruckenden Gegner, das beginnt schon bei Torhüter Hannes Hermann. Der 19-jährige bringt es auf 189 Zentimeter Körperlänge. Vor ihm verteidigt in der Regel eine Dreierkette mit Mannschaftskapitän Tjark Hildebrand (1.89 Meter groß), Lucas Bornschein (1.96) und Joel Agyekum (1.92).

    Im defensiven Mittelfeld ist Noah Andreas gesetzt, offen ist, ob erneut der Finne Suhonen spielen wird. Auf den Außenbahnen kamen zuletzt Meland Nejad und der Franzose Mikelbrencis zum Einsatz. Hinter den Angreifern Beleme und dem 1,92 Meter langen Omar Silla könnte erneut der 18-jährige Bilal Yalcinkaya den Taktgeber übernehmen. Allerdings kommen für eine solche Rolle auch Omar Megeed oder der Finne Jesse Kilo infrage.

    Loïc Favé, der im Sommer die Nachfolge von Pit Reimers angetreten hatte, steht ein sehr talentierter Kader zur Verfügung, der zudem immer wieder auf Verstärkungen von den Profis zurückgreifen kann. Der Franzose selbst arbeitete vor seinem Engagement beim HSV bereits als Co-Trainer für die Profis des FC St. Pauli und des FC Basel. Taktisch bevorzugt er ein 3-5-2-System, das auch am Sonntag keine Überraschung wäre.

    VfB-Cheftrainer Dario Fossi muss sich aktuell aber nicht allein mit dem Gegner beschäftigen, sondern überhaupt erst einmal abwarten, wer ihm am Sonntag zur Verfügung steht. Zwar sind die zuletzt länger ausgefallenen Ermal Pepshi, Leon Deichmann, Nico Mai und Linus Schäfer auf einem guten Weg, zum Kader werden sie aber noch nicht zählen. Da auch einige andere Spieler angeschlagen waren, standen in dieser Woche einige U19-Spieler auf dem Trainingsplatz.

    Umso wichtiger wird die lautstarke Unterstützung von den Rängen sein. Alle Infos für Fans, die unsere Mannschaft begleiten, gibt es hier: https://www.vfb-oldenburg.de/auswaertsinformationen