Alle auf den Panzenberg

VfB Oldenburg spielt beim Bremer SV

Artikel vom 10. Oktober 2024

Der Vorbericht wird präsentiert von:

    Oldenburg/fs. Die Bilanz sorgt zumindest für eine gewissen Vorfreude. Immerhin 23 Pflichtspiele zwischen dem VfB Oldenburg und dem Bremer SV finden sich in der Statistik, die in diesem konkreten Fall bis 1949 zurückreicht und die Mehrzahl, genau genommen deren 14, hat der VfB Oldenburg gewonnen. Den 15. Sieg wollen die Blauen am Sonntag erspielen, wenn sie um 15 Uhr auf dem Panzenberg um Punkte spielen. Grund genug, sich ein wenig näher mit dem sympathischen Bremer Fußballverein auseinander zu setzen.

    Der Gegner: Der Bremer SV ist ein echter Traditionsverein, gegründet am 1. Januar 1906 und versehen mit dem schmucken Vereinsfarben Blau und Weiß. In der sportlichen Vita stehen 16 Titelgewinne in der Bremenliga sowie 10 Triumphe im Landespokal. Seit der Saison 2022/23 spielen die Bremer in der Regionalliga und das vor zunehmend mehr Fans. Aktuell werden durchschnittlich 876 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßt. Der Verein und die kleine, aber ebenso nette wie kreative Fanszene, sind zudem meinungsstark, auch in politischer Hinsicht, und positionieren sich klar gegen Rassismus.

    Die Ausbeute: Aktuell wird der Bremer SV als Tabellenfünfzehnter notiert. Genau wie der VfB hat auch die Mannschaft von Trainer Sebastian Kmiec 13 Spiele absolviert. Dreimal konnten die Bremer gewinnen, zwei Spiele endeten unentschieden, acht wurden verloren, bei insgesamt 22:28 Punkten.

    Die Spielwiese: Angepfiffen wird das Derby im Stadion am Panzenberg, so zumindest lautet die genaue Beschreibung der traditionsreichen Spielstätte im Bremer Stadtteil Walle, die Fußballromantiker unstrittig zu den schöneren in der Regionalliga zählen. Insgesamt 5.000 Fans finden hier Platz und das mehrheitlich auf Stehplätzen. Die Gäste sind im Regelfall in einem Block neben der Haupttribüne untergebracht.

    Der Saisonverlauf: Der Start in die neue Spielzeit ließ die Anhängerinnen und Anhänger der fußballerischen Nummer zwei aus der Hansestadt mit der Zunge schnalzen. Im Auftaktspiel wurde der Hamburger SV II mit 3:0 bezwungen, dann punktete der BSV mit 1:1 bei Holstein Kiel II. Die folgenden drei Spiele brachten dann allerdings keine Punkte mehr, ehe der BSV auf der altehrwürdigen Lübecker Lohmühle ein dickes Ausrufezeichen setzte und mit 4:1 gewann. Festzuhalten bleibt. Mit der Konstanz hat es die Mannschaft nicht so, denn auch auf den zweiten Saisonsieg folgten zwei Niederlagen, ehe mit 4:0 in Norderstedt triumphiert und beim 0:0 gegen Ottensen gepunktet wurde.

    Die Form: Der Trend ist ähnlich unsympathisch wie beim VfB, denn auch der BSV hat zuletzt nicht punkten können. Die Bremer unterlagen bei Phönix Lübeck 1:2, bei Kickers Emden 1:3 und beim TuS Blau Weiß Lohne 3:5. Dabei mag eine Rolle gespielt haben, dass die Blau-Weißen dreimal in Folge auswärts spielen mussten.

    Die Kicker: Der Wandel ist durchaus Programm gewesen im Sommer, denn zehn Spieler haben den Verein verlassen, zwölf wurden neu für den „Panze“ begeistert. Vor allem der Wechsel von Herdi Bukusu zum VfB Lübeck wird die Verantwortlichen schmerzen und auch Innenverteidiger Justin Sauermilch, der jetzt für den Heeslinger SC am Ball ist, war lange in der Abwehr ein Fixpunkt. Ralf Voigt, dem sportlichen Leiter, der lange auch beim VfB Oldenburg tätig war, gelingt es Jahr für Jahr, interessante Kicker für seine Mannschaft zu verpflichten und nicht wenige der Neuen haben Regionalliga-Erfahrung mitgebracht.

    Luca Mittelstädt, Amaro Diedhiou und Don Woo Kim kamen vom TSV Havelse, Shinji Yamada vom Berliner AK, Leon Schmidt von SF Lotte und Maximilian Schütt von Lok Leipzig. Innenverteidiger Schütt ist dabei ebenso bereits ein unverzichtbarer Stammspieler, wie Angreifer Amaro Diedhiou.

    Die Hingucker: In dieser Kategorie zählt weniger die Optik als die Leistung, denn zwei Spieler stechen ganz besonders hervor. Im Tor hat sich Dr. Tobias Duffner als Nummer eins durchgesetzt. Der promovierte Sportwissenschaftler ist das beste Beispiel dafür, dass Alter der Leistung nicht im Weg stehen muss, denn er zählt junge 40 Jahre. Während Duffner den Kasten sauber halten will, soll Nikky Goguadze die Bude füllen und das gelingt dem 26-Jährigen mit beeindruckender Nachhaltigkeit. In elf Spielen hat der Stürmer bereits zwölfmal getroffen, darunter zweimal vom Elfmeterpunkt. Ihn werden die Oldenburger also ganz besonders zu beachten haben.

    Die Anfangself: Zugegeben, hier spekulieren wir natürlich. Vor Tobias Duffner könnte eine Viererkette verteidigen, die Jan-Luca Warm (rechts) sowie die Innenverteidiger Justin Gröger und Maximilian Schmitt mit Toshiaki Miyamoto bilden. Alternativ stehen Shinji Yamada für die Außenposition und Justin Faltyn für die Zentrale bereit.

    In der von Sebastian Kmiec bevorzugten 4-2-3-1-Aufstellung kommen Jonas Kühl und Justin Bretgeld auf der Doppelsechs zum Einsatz, aber auch Bjarne Kasper könnte hier den Abräumer geben. Die offensive Reihe wiederum bilden zumeist Amaro Diedhiou rechts, Fritz Kleiner zentral und Muzaffer Can Degirmenci links, während Nikky Goguadze zentral angreift.

    Der VfB: Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge wollen die Oldenburger am Sonntag endlich den vielzitierten Bock umstoßen. Das hat in der vergangenen Saison „auf“ dem Panzenberg gut geklappt. Mit der lautstarken Unterstützung aus dem ausverkauften Auswärtsblock feierten die Blauen einen 2:0-Sieg. Gegen einen erneuten Auswärtssieg würde sicher niemand beim VfB sein Veto einreichen.

    Abzuwarten bleibt, wie sich die personelle Situation in dieser Woche entwickelt. Noch immer fallen zahlreiche Spieler aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen aus. Dennoch herrscht Zuversicht, zumal die Mannschaft gerade in der zweiten Halbzeit im Spiel gegen Drochtersen gezeigt hat, dass sie guten Fußball spielen kann.

    Die Anreise: Hier haben wir direkt mal geschaut, was die Kolleginnen und Kollegen vom BSV empfehlen. Mit der Bahn vom Hauptbahnhof Bremen Linie 10 Richtung Gröpelingen bis zur Haltestelle "Haferkamp". 
    Mit dem Auto über die A28, B75 und B6 bis zur Ausfahr Utremen/Walle/Findorf, über die Utbremer Straße bis zur Landwehrstraße. Aber Achtung, am Stadion stehen nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung. Auf der Bürgerweide vor den Messehallen (Theodor-Heuss-Allee 15, 28215 Bremen) stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Von dort sind es 15 Minuten Fußweg oder fünf Minuten mit der Straßenbahn ab HBF.

    Der Gästeeingang befindet sich in dem kleinen Weg neben dem Penny Parkplatz schräg gegenüber der Haltestelle „Haferkamp“. Am Gästeeingang gibt es eine Tageskasse. Im Gästeblock stehen Sitz- und Stehplätze zur Verfügung.